Tag der Friedlichen Revolution | Leipzig 9. Oktober 35 Jahre Friedliche Revolution
Auch im Jahr 2024 können Sie bei uns spannende Veranstaltungen, interessante Ausstellungen und mitreißende Themen entdecken. Wir freuen uns auf Sie! Das gesamte digitale Programm finden Sie hier:
Programm zum 9. Oktober 2024
Gesondertes Programmheft für den 9. Oktober 2024 herunterladen
Rede zur Demokratie
14:30 Uhr | Gewandhaus zu Leipzig
Den 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution feiern die Sächsische Landesregierung und die Stadt Leipzig mit einem gemeinsamen Festakt im Gewandhaus zu Leipzig. Höhepunkt des Festaktes wird die Rede zur Demokratie von Bundeskanzler Olaf Scholz sein. Als Festrednerin wird Marianne Birthler erwartet, frühere DDR-Bürgerrechtlerin und ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Grußworte überbringen der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Neben hochrangigen Repräsentanten des gesellschaftlichen Lebens, darunter zahlreiche internationale Gäste, sind Zeitzeugen, Bürgerrechtler und Vertreter demokratischer Basisinitiativen zum Festakt eingeladen. Das Gewandhausorchester unter Leitung von Semyon Bychkov und szenische Beiträge des Theaters der Jungen Welt umrahmen die Veranstaltung. Die Teilnahme am Festakt ist nur mit persönlicher Einladung möglich.
Der Festakt wird live in der ARD übertragen.
Friedensgebet „Freuet euch und seid fröhlich …“
17:00 Uhr | Nikolaikirche
Predigt: Landesbischof Tobias Bilz, Dresden
Das Friedensgebet am 9. Oktober 1989 in der Nikolaikirche war ein bewegender Moment. Nicht nur, dass trotz Warnungen vor anschließenden Verhaftungen und staatlicher Gewalt fast 2 000 Menschen gekommen waren, sondern dass die Atmosphäre von einem Geist des Friedens, der Einheit und der Hoffnung geprägt war, machte diesen „Gottesdienst im Alltag der Welt“ so unvergesslich. Im Anschluss an das Friedensgebet mischte sich die Gemeinde in eine Menge von mehr als 70 000 Menschen, die sich vor der Kirche eingefunden hatten. Der gemeinsame Protestzug um den Innenstadtring besiegelte die Friedliche Revolution und den Anfang vom Ende der DDR. In Erinnerung an dieses historische Friedensgebet vor 35 Jahren werden in diesem Jahr Zeitzeugen zu Wort kommen und Landesbischof Tobias Bilz Hoffnungsworte der Bibel auslegen. Als musikalische Botschaft erklingen Ausschnitte aus dem Werk „Visions“ des britischen Komponisten John Rutter.
Das Friedensgebet aus der Nikolaikirche wird live auf www.mdr.de gestreamt.
Lichtfest Leipzig
19:00 Uhr | in der ganzen Innenstadt erleben
Mit dem Lichtfest Leipzig erinnert die Stadt alljährlich am 9. Oktober an die Friedliche Revolution im Herbst 89. Am 9. Oktober 1989 versammelten sich nach den Friedensgebeten in mehreren Kirchen in der Leipziger Innenstadt weit mehr als 70 000 Menschen mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“, um mit Kerzen in den Händen zu demonstrieren – der Durchbruch für die Friedliche Revolution. Dieser Tag gilt als Voraussetzung für den Fall der Mauer am 9. November und die deutsche Wiedervereinigung; der Mut der Demonstrierenden ist in die Geschichte eingegangen.
Anlässlich des 35. Jahrestages findet das Lichtfest Leipzig am 9. Oktober von 19 bis 24 Uhr auf dem gesamten Innenstadtring entlang der authentischen Demonstrationsroute statt.
Über 20 lokale, nationale und internationale Künstlerteams greifen die historischen Ereignisse künstlerisch auf und machen sie im öffentlichen Raum erlebbar: Spektakuläre Mappings, Projektionen, Musik, Performance und andere Interventionen werden Zehntausende begeistern und berühren.
Im Jubiläumsjahr sind fünf Lichtprojekte über den Lichtfestabend hinaus bis zum Wochenende zu sehen. Mehr Infos unter „Lichtfest XXL“ bei den weiteren Veranstaltungen. Ebenfalls neu: Lichtfestrundgang in der Explore-App.
Eröffnung, Grußworte, Musik
19:00 Uhr | Augustusplatz
Der Abend beginnt auf dem Augustusplatz mit kurzen Grußworten von Oberbürgermeister Burkhard Jung, Zeitzeugen sowie Vertretern von Bund und Land. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von der Sächsischen Bläserphilharmonie unter der Leitung von Peter Sommerer.
Die Sächsische Bläserphilharmonie beeindruckt ihr Publikum mit außergewöhnlicher Klangvielfalt. Sie ist unter den 129 deutschen Konzert- und Theaterorchestern der einzige Klangkörper in sinfonischer Bläserbesetzung und nimmt damit eine Sonderstellung ein. Mit der OPUS Klassik Auszeichnung als „Ensemble des Jahres 2023“ wurde die besondere künstlerische Qualität auf hohem Niveau auch international gewürdigt.
Kerzen-89 und Kerzenpatenschaft
Augustusplatz
Auf dem Augustusplatz steht die traditionelle Kerzen-89, die im Laufe des Abends von den Besucherinnen und Besuchern mit tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht wird. Kerzen sind kostenlos an mehreren Ständen rund um den Augustusplatz erhältlich.
Wer möchte, kann an den Kerzenständen via Paypal oder bar eine symbolische Kerzenpatenschaft übernehmen. Der Erlös geht an Wolfsträne e. V. Der Verein begleitet trauernde Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil oder ein Geschwisterkind verloren haben.
Lichtfest XXL
10.–12.10.2024 | 19–23 Uhr | Innenstadt
Auf dem Augustusplatz steht die traditionelle Kerzen-89, die im Laufe des Abends von den Besucherinnen und Besuchern mit tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht wird. Kerzen sind kostenlos an mehreren Ständen rund um den Augustusplatz erhältlich.
Wer möchte, kann an den Kerzenständen via Paypal oder bar eine symbolische Kerzenpatenschaft übernehmen. Der Erlös geht an Wolfsträne e. V. Der Verein begleitet trauernde Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil oder ein Geschwisterkind verloren haben.
weitere Veranstaltungen
Steffen Mau: „Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt“
04.09.2024 Mittwoch | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Buchvorstellung
Die Diskussion über Ostdeutschland und das Verhältnis zwischen Ost und West flammt auch 35 Jahre nach dem Mauerfall immer wieder auf. In seinem neuen Buch widerspricht der Soziologe Steffen Mau der Angleichungsthese, laut der Ostdeutschland im Laufe der Zeit so sein werde wie der Westen. Aufgrund der Erfahrungen in der DDR und in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch, politisch, aber auch, was Mentalität und Identität betrifft. Angesichts der schwachen Verwurzelung der etablierten Parteien plädiert Mau dafür, alternative Formen der Demokratie zu erproben und die Menschen etwa über Bürgerräte stärker zu beteiligen.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit Edition Suhrkamp | Eintritt frei
Demokratie-Wochenende
06. bis 08.09.2024 | Gewandhaus
Das Gewandhausorchester steht aufgrund seiner Geschichte in besonderer Weise für bürgerliches Engagement. Seit 2022 ist die Eröffnung jeder Saison mit einem aktuellen gesellschaftlichen Thema verbunden, das am Demokratie-Wochenende musikalisch akzentuiert aus verschiedenen Blickwinkeln ausgeleuchtet wird. 2024 steht „Vielstimmigkeit“ als Motto über der Auseinandersetzung mit Grundwerten, Demokratieverständnis und gesellschaftlichem Miteinander.
Demokratie-Konzert zur Eröffnung der 244. Saison
06.09.2024 Freitag | 19:30 Uhr | Gewandhaus
08.09.2024 Sonntag | 11:00 Uhr | Gewandhaus
Das Gewandhausorchester unter der Leitung von Andris Nelsons eröffnet die Spielzeit 2024/2025.
Am Klavier: Daniil Trifonov.
Der Schriftsteller Navid Kermani hält am 6. September die Ansprache im Demokratie-Konzert.
Gesprächsforum und Vielstimmigkeits-Abend
07.09.2024 Samstag | 16:00 Uhr, 17:30 Uhr und 20:00 Uhr | Gewandhaus
Im Zentrum des Demokratie-Wochenendes stehen zwei partizipative Gesprächsforen. Mit allen interessierten Gästen diskutieren: Marina Weisband, Doritta Kolb-Unglaub, Abdul-Ahmad Rashid, Astrid Lorenz, Gregor Meyer, Omar Alkadamani.
Moderation: Roland Löffler, Musik: Banda Comunale. Am Abend wird musikalische Vielstimmigkeit vor allem mit dem GewandhausChor erlebbar sowie in der Tanzperformance „Im blauen Land“ von und mit Schülerinnen und Schülern der Gerda-Taro Schule Leipzig und Musikern des Gewandhausorchesters.
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Gefördert von der Commerzbank Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Initiative „Zukunftswege Ost“ und dem Deutschen Bühnenverein, Landesverband Sachsen. | Eintritt Demokratiekonzert kostenpflichtig | Eintritt Gesprächsforum und Vielstimmigkeits-Abend frei
Die ehemalige Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig
08.09.2024 Sonntag | 10:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
28.09. u. 29.09.2024 Samstag u. Sonntag | 13:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
26.10. u. 27.10.2024 Samstag u. Sonntag | 13:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
Führungen und Rundgänge
Zu besichtigen sind das denkmalgeschützte Gelände sowie der eigentliche Bunker. 1969 bis 1972 erbaut hätte darin im Ernstfall der Leiter der Leipziger Stasi-Zentrale zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit zur Sicherung der SED-Diktatur fortgesetzt. Vor Ort sollten auch sämtliche Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung koordiniert werden. Dafür war alles vorhanden: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation, Nachrichtentechnik, Schlafräume, Küche usw. Eine ständige Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei | Rundgänge kostenpflichtig
„Orte der Friedlichen Revolution“ und „Von der Friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit“
08.09.2024 Sonntag | 10:00 - 15:30 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
Führungen
Im ehemaligen Kommandantenwohnhaus der Bunkeranlage werden die Ausstellungen „Orte der Friedlichen Revolution“ und „Von der Friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit“ präsentiert. Sie informieren über die zahlreichen Aktionen der Leipziger Opposition, die eine so große Demonstration wie am 9. Oktober erst möglich machten. Zu sehen sind originale Flugblätter, Demonstrations-Fotos, Transparente und Dokumente. Die Ausstellung läuft bis Ende September 2024.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig
08.09.2024 Sonntag | 11:00 - 16:00 Uhr | Ehemalige Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR
Führungen
Gegen welches System die Menschen im Herbst 1989 auf die Straße gegangen sind, wird auch an der Ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR deutlich, die sich ab 1960 in Leipzig befand. Nachweislich 64 Menschen sind dort hingerichtet worden. Die Leichen der Hingerichteten wurden in aller Heimlichkeit verbrannt und anonym bestattet. Geboten wird die seltene Möglichkeit, an Führungen durch die weitgehend im Originalzustand erhaltenen Räume der Hinrichtungsstätte teilzunehmen.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Erhalt, Teilerhalt oder Abriss? Zum Umgang mit einem schwierigen Ort
08.09.2024 Sonntag | 18:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Filmvorführung und Podiumsgespräch
Der monströse Gebäudekomplex der früheren Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig zwischen Dittrichring und Matthäikirchhof thronte bis 1989 als „Zwingburg der SEDDiktatur“ mitten in der Stadt. Der einst einschüchternde Ort der Diktatur soll zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden. Wie viel historische Substanz für einen solchen Geschichtsort erhalten werden muss, debattieren am Tag des offenen Denkmals Historiker, Architekten und andere Gäste. Gezeigt wird der Film „Die Leipziger Stasi- Zentrale – DDR-Relikt in bester Citylage“, MDR 2020.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Cinema Casino: Ich bin meine eigene Frau
10.09.2024 Dienstag | 18:00 Uhr | DenkmalWerkstatt
Filmvorführung
Rosa von Praunheims Porträt von Charlotte von Mahlsdorf (1928–2002) ist eine Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm. Er erzählt die außergewöhnliche Lebensgeschichte einer warmherzigen Kämpferin, Trans-Person und frühen Ikone der queeren Bewegung. Charlotte übersteht Nationalsozialismus und zweiten Weltkrieg, betreibt mit dem Gründerzeitmuseum in Berlin-Mahlsdorf das einzige Privatmuseum in der DDR und bekommt 1992 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Veranstalter:Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Ilko-Sascha Kowalczuk: „Freiheitsschock. Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute“
12.09.2024 Donnerstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Buchvorstellung
Die AfD ist ein gesamtdeutsches Phänomen, aber in Ostdeutschland besonders erfolgreich. Wieso wird die liberale Demokratie gerade dort infrage gestellt, wo die erste erfolgreiche Revolution auf deutschem Boden stattfand? 1989/90 erlitt Ostdeutschland einen „Freiheitsschock“, so Ilko-Sascha Kowalczuks Grundthese. Der Historiker und Publizist erzählt die Geschichte Ostdeutschlands seit 1990 als Kampf um die Freiheit – ein Kampf, dessen Ausgang richtungsweisend ist für die Zukunft ganz Deutschlands. Mit dem Autor und der Journalistin Antonie Rietzschel (Leipzig).
Moderation: Dr. Kornelia Lobmeier, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und der Evangelischen Akademie Sachsen | Eintritt frei
Nachmittagsfilm in der DenkmalWerkstatt
17.09. bis 29.10.2024: jeden Dienstag | 16:00 Uhr | DenkmalWerkstatt
08.10.2024 Dienstag | 16:00 Uhr | DenkmalWerkstatt
Filmvorführung
Die Nachmittagsfilmreihe beleuchtet und diskutiert verschiedene Facetten des alltäglichen Lebens und des politischen Systems der DDR. Gezeigt werden Dokumentationen der Bundesstiftung Aufarbeitung, die unterschiedliche Themenkomplexe und historische Ereignisse rekonstruieren und verschiedene Perspektiven zu Wort kommen lassen. Aufführung in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Infos zum Programm: freiheitsdenkmal-leipzig.de
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Das Gestern im Heute teilen.
18.09.2024 Mittwoch | 10:00 bis 19:00 Uhr | Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur Leipzig
Der vielfältige Aktionstag
Mit Filmvorführung, Podium und Diskussion, thematischen Inputs, Werkstatt, Lecture Performance und Gesprächen zu Lebensentwürfen, Realitäten und Aktivitäten von Frauen vor, während und nach 1989 – um kaum erzählte Geschichten zu bewahren und als Empowerment für die gegenwärtigen Herausforderungen im Heute.
Infos zum Programm: www.frauenkultur-leipzig.de.
An allen Teilen des Fachtages kann auch einzeln teilgenommen werden.
Um Anmeldung bis zum 16.09.2024 wird gebeten an
Veranstalter: Frauenkultur e. V. Leipzig | Eintritt frei
Störenfriede: Jazz, Protest und Revolution – Die Jazzwerkstatt Peitz zu Gast in der Deutschen Nationalbibliothek
20.09. - 22.09.2024 Freitag bis Sonntag | Deutsche Nationalbibliothek
Jazzfestival
Die Jazzwerkstatt Peitz, 1972 in der Lausitz gegründet, hat nicht nur einen einzigartigen Beitrag zur Geschichte des internationalen Jazz in der DDR geleistet, sondern auch gezeigt, dass Musik ein Medium des Widerstandes gegen staatlich verordnete Kulturpraktiken ist. Die ideologische Sprengkraft der Jazzwerkstatt führte 1982 zu deren Verbot. Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution ist das „Woodstock am Karpfenteich“ in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig zu Gast, flankiert von zwei prominent besetzten Podien zu Fragen der Demokratie heute.
Finanziert wird das Festival von der Stiftung Orte der Demokratiegeschichte und der Bundeszentrale für politische Bildung.
Infos zum Programm: www.dnb.de.
Veranstalter: Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte; Ulli Blobel – Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Kultur gemeinnützige UG; Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig; Bundeszentrale für politische Bildung | Eintritt kostenpflichtig
Telephonical
21.09.2024 Samstag | 19:00 Uhr | Anker
22.09.2024 Sonntag | 16:00 Uhr | Anker
Show
Wie geht es hinter der Bühne zu, wenn ein Musical entsteht? Und was hat das mit einer Familiengeschichte im Jahre ‘89, mit Edgar Wallace und einem mintgrünen Telefon zu tun? „Telephonical“ erzählt die bewegende Geschichte einer Leipziger Familie in mehreren Epochen und ist eine Zeitreise ins Jahr 1989. Der preisgekrönte ShowChor L.E. präsentiert mit „Telephonical“ einen vielschichtigen Abend voller solistischer Ohrwürmer, Ensemblenummern, Spannung, Humor und jeder Menge Herz.
Die Stadt Leipzig unterstützt dieses Projekt im Rahmen des Förderprogramms „35 Jahre Friedliche Revolution in Leipzig“ anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2024.
Veranstalter: Showchor Leipzig e. V. | Eintritt kostenpflichtig
„Herbstjahr“
25.09.2024 Mittwoch | 10:30 Uhr | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
02.10.2024 Mittwoch | 10:30 Uhr | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Lesung
Im Roman des Autors Ralph Grüneberger gerät der Funktionärssohn Jesse im Herbst 1989 in eine der ersten großen Leipziger Montagsdemonstrationen. Die Polizeigewalt, die ihm widerfährt, wirft den jungen Arbeiter aus seiner gewohnten Bahn. Als ein Streit mit seinem linientreuen Vater eskaliert, dient ihm die verlassene Wohnung eines Freundes als Unterschlupf. Auf der Suche nach Orientierung schließt sich Jesse dem Neuen Forum an und lernt dort die Studentin Katja kennen. Mit ihr erlebt er den 9. Oktober, den entscheidenden Tag der Friedlichen Revolution.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Einer Diktatur auf der Spur
25.09.2024 Mittwoch | 11:00 Uhr | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
30.10.2024 Mittwoch | 11:00 Uhr | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Unterwegs im Stasi-Unterlagen-Archiv
Im Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig wird die Überlieferung der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig und ihrer 13 Kreisdienststellen verwahrt, erschlossen und zugänglich gemacht. Insgesamt lagern im Archiv 5.736 laufende Meter Unterlagen, darunter mehr als 2,8 Mio. Karteikarten. Der Rundgang vermittelt detaillierte Einblicke in die Struktur und Arbeitsweise der DDR-Geheimpolizei und thematisiert die heutige Nutzung der Stasi-Unterlagen.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
„Hübendrüben“
26.09.2024 Donnerstag | 09-10:30 Uhr und 11-12:30 Uhr | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Lesung
Max und Maja sind Cousin und Cousine. Sie könnten so viel zusammen machen. Aber zwischen ihnen ist die deutsch-deutsche Grenze. Während Majas erster Schultag groß mit „Kaltem Hund“ gefeiert wird, kurvt Max mit dem BMX-Rad durch die Neubausiedlung. Maja liest die „Abrafaxe“, Max hört stundenlang „TKKG“-Kassetten. Maja macht bei den jungen Pionieren mit, Max geht bolzen. Immer sehen wir parallel, was Kindern hüben und drüben wichtig und geläufig war. Bis eines Tages alles anders wird... In dem prall gefüllten Bilderbuch erzählen Franziska Gehm und Horst Klein über die Zeit, als Mama und Papa klein waren und es die Grenze noch gab – zum Erinnern und Erzählen, zum Lachen und Nachdenken.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Zeitzeug*innen Café
26.09.2024 Donnerstag | 16:00 Uhr | DenkmalWerkstatt
31.10.2024 Donnerstag | 16:00 Uhr | DenkmalWerkstatt
Gespräch
In informeller Atmosphäre können Erfahrungen und Erinnerungen an die Friedliche Revolution erzählt und ausgetauscht werden. Das Format ist offen für alle, die neugierig sind oder selbst mit dabei waren. Aktuelle Informationen zu den Gästen finden Sie unter freiheitsdenkmal-leipzig.de
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Umbruch hautnah. Leipzig in Filmen der 90er
27.09.2024 Freitag | 18:00 Uhr | Alte Börse
Filmabend und Gespräch
Vielfach preisgekrönt sind die sechs „Leipzig-Filme“ von Regisseur Andreas Voigt. Die Reihe, die zwischen 1986 und 2015 entstanden ist, vereint mittlerweile sechs lange Dokumentarfilme. Begonnen in der DDR erzählt sie über 30 Jahre hinweg Lebensgeschichten und Schicksale von Menschen in Leipzig. Sie gehört inzwischen zu den wichtigen Dokumenten der jüngeren deutschen Filmgeschichte und ist international bekannt. Gezeigt wird „Alles andere zeigt die Zeit“ (2015), 95 min. Zu Gast ist Autor und Regisseur Andreas Voigt.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei, Spenden erbeten
Erinnerungen an den 9. Oktober 1989
30.09.2024 Montag | 18:00 Uhr | Volkshochschule Leipzig
Gespräch und Film
Siegbert Schefke ist Zeitzeuge der Friedlichen Revolution im Herbst ’89. Zusammen mit Aram Radomski machte er am 9. Oktober 1989 vom Turm der Reformierten Kirche aus heimlich Filmaufnahmen der Montagsdemonstration und spielte diese den westlichen Medien zu. Sie dokumentierten damit den „Anfang vom Ende des SED-Regimes“.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Volkshochschule Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Leipziger Gästeführerverein „Gästeführungen Leipzig und Umland e. V.“ | Eintritt frei
Geteilte Erinnerungen? (Post-)Migrantische Perspektiven auf Herbst 89 und Umbruchsjahre
01.10.2024 Dienstag | 18:00 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Haus Böttchergäßchen
90er Talk – Podiumsgespräch
Leipzig in den 90ern zwischen Aufbruch und Abwicklung ist Thema der aktuellen Sonderausstellung. Zu Gast in diesem FREI_RAUM Talk sind Lydia Lierke, Stojan Gugutschkow, Trong Duc Do und DaMOst e. V.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei
Film & Protest: „Unsere Kinder“
01.10.2024 Dienstag | 19:30 Uhr | Cinémathèque in der naTo
Film und Gespräch
Jugendliche Subkulturen waren in der DDR ein Tabuthema. Erst Ende der 1980er Jahre gelang Roland Steiner ein unvoreingenommener Einblick in alternative Jugendszenen. Grufties und Punks sprechen vor der Kamera über ihr Bedürfnis nach Anderssein, aber auch Skinheads und Neonazis treten in Erscheinung. Stefan Heym, Christa Wolf und andere Intellektuelle suchen im Film den Dialog mit den Jugendlichen, doch der Impuls kam zu spät. Seine Premiere hatte „Unsere Kinder“ am 1. November 1989 auf der Leipziger Dokfilmwoche. Die Stadt Leipzig unterstützt die Reihe „Film & Protest“ im Rahmen des Förderprogramms „35 Jahre Friedliche Revolution in Leipzig“ anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2024.
Veranstalter: Cinémathèque Leipzig e. V. | Eintritt kostenpflichtig
90er ASPEKTE
12.10.2024 Mittwoch | 16:00 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Haus Böttchergäßchen
Führung
Leipzig in den 90ern zwischen Aufbruch und Abwicklung ist Thema der aktuellen Sonderausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Das Ausstellungsteam stellt während des 60-minütigen Rundgangs durch die Sonderausstellung einen Aspekt der 90er in Leipzig genauer vor.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt kostenpflichtig
„Leipzig denkt: Mut & Unmut“
01. - 05.10.2024
Denk-Gesprächs-Kunst-Festival
„Leipzig denkt“ ist ein spartenübergreifendes interdisziplinäres Festival, das auf einzigartige Weise Elemente, Impulse und Gesprächsdramaturgien aus dem Theater und den Künsten mit solchen aus der Philosophie und den Geistes- und Sozialwissenschaften verknüpft. Es mixt auch die unterschiedlichsten Denk-Orte der Stadt: von Theatern und soziokulturellen Zentren über das Literaturhaus und die Universität bis in den öffentlichen Raum.
Infos zum Programm: www.leipzig-denkt.de
Die Stadt Leipzig unterstützt dieses Projekt im Rahmen des Förderprogramms „35 Jahre Friedliche Revolution in Leipzig“ anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2024.
Veranstalter: Transformatorenwerk Leipzig e.V.
Die Vorbereitung der Sicherheitskräfte auf den 9. Oktober 1989 und die Rolle der Feuerwehr während der Friedlichen Revolution
02.10.2024 Mittwoch | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal
Filmvorführung und Gespräch
Die DDR-Sicherheitskräfte waren von den Demonstrationen im Herbst 89 nicht überrascht. Bereits im Juni 1989 gab es auf dem Truppenübungsplatz in Belzig eine zentrale Großübung zur Niederschlagung von Protesten. Schulungsfilme zeigen das geplante Vorgehen im Ernstfall. Am 9. Oktober 1989 hätten diese Planspiele Wirklichkeit werden können. Auch die Feuerwehr sollte eine Rolle spielen und löste damit Fragen in den eigenen Reihen aus. Wie wurden die Kameraden in Leipzig auf den 9. Oktober eingestimmt? Nach einführenden Vorträgen mit Filmvorführungen kommen der Branddirektor a. D., Jochen Füssel, und der Gedenkstättenleiter Tobis Hollitzer mit weiteren Protagonisten und dem Publikum ins Gespräch.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
„Einigkeit und Recht und Freiheit“
03.10.2024 Donnerstag | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit
Die Wiedervereinigung vor 34 Jahren prägt Deutschland und ganz Europa bis heute. Die Friedliche Revolution 1989/90 war der Ausgangspunkt für den Sturz des SED-Regimes und öffnete den Weg zur deutschen Wiedervereinigung. Getragen wurde sie von mutigen Bürgern in Städten wie Berlin, Dresden oder Plauen, die mit ihren Demonstrationen Freiheit und Bürgerrechte sowie einen demokratischen Rechtsstaat forderten. Die Entscheidung fiel letztendlich am 9. Oktober 1989 in Leipzig und fand ihre konsequente Fortsetzung im Fall der Mauer am 9. November 1989 in Berlin sowie in der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 in einem zusammenwachsenden Europa.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Revolutionale 2024 „Challenging Conditions“
03. - 10.10.2024 | Amphitheater Wilhelm-Leuschner-Platz und weitere Orte
Festival für Veränderung
Das internationale Kunst- und Kulturfestival lädt zu Lesungen, Musik, künstlerischen Interventionen und Diskussionen ein. Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution thematisiert es Freiheitskämpfe und zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen autoritäre Systeme.
Infos zum Programm: www.revolutionale.de
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Ensemble „Klänge der Hoffnung“
03.10.2024 Donnerstag | 17:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Konzert
Sie stammen aus Syrien, dem Iran, Italien, Polen, Bangladesch und Deutschland. Ihr Repertoire vereint europäische, arabische und persische Musik sowie Klezmer-Einflüsse: Das Ensemble „Klänge der Hoffnung“ entstand im Jahr 2016 aus einem Projekt der Stiftung Friedliche Revolution, das Musikerinnen und Musiker mit und ohne Fluchterfahrung in Leipzig zusammenbrachte. Heute hat die Gruppe Orchesterstärke erreicht und begeistert ihr Publikum mit unbändiger Spielfreude und Melodien. Im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig tritt „Klänge der Hoffnung“ als Sextett auf.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
„Leipzig denkt: Mut & Unmut 2024“ – Literatur und Revolution
04.10.2024 Freitag | 18:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Lesung und Publikumsgespräch
Die vielfältigen dramatischen Krisen der Gegenwart wecken die Sehnsucht nach utopischen Gegenentwürfen eines gelingenden Lebens und Wirtschaftens, nach einer „Revolution unserer Welt-beziehungen“ (Hartmut Rosa). Dies ist Anlass für das Festival „Leipzig denkt“, die Frage nach dem Verhältnis von „Literatur und Revolution“ 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution noch einmal neu und intergenerationell zu stellen. Mit Regine Möbius (Autorin, Leipzig), Radjo Monk (Autor, Leipzig), Anne Martin (Autorin, Greifswald) und Dr. Rainer Totzke (aka Kurt Mondaugen, Leipzig).
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit dem Festival „Leipzig denkt: Mut & Unmut“ 2024 und dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Sachsen (VS Sachsen) | Eintritt frei
Gelöste Stimmen – Berichte vom Widerstehen in der DDR
06.10.2024 Sonntag | 11:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Konzertlesung mit Stephan Krawczyk
Krawczyk erzählt: „Mit mir wurden am 17. Januar 1988 viele andere verhaftet, die das Land verlassen wollten. Der Polizist, der mir bei der Verhaftung fast das Handgelenk gebrochen hätte: Was für ein beschämend ungestalter Kerl durfte mich in Nullkommanichts in ein Bündel Angst verwandeln. Wenn die Groben das Sagen haben, haben die Feinen weniger zu lachen.“ Krawczyk schreibt und singt für die, die sich dem ideologischen Zugriff des SED-Staates entzogen, die Sand waren im Räderwerk der Diktatur.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Challenge Accepted – Bürgerbeteiligung, aber wie?
07.10.2024 Montag | 18:30 Uhr | Neues Rathaus, Untere Wandelhalle
Vernissage, Ausstellungseröffnung, Podiumsdiskussion
Globale Krisen stellen die Demokratie vor wachsende Herausforderungen, gleichzeitig fordert eine sich immer weiter ausdifferenzierende Zivilgesellschaft mehr Mitsprache im politischen Prozess. Wie können sich Institutionen und Entscheidungsverfahren angesichts dieser Herausforderungen verändern? Was sind angemessene Formate der Bürgerbeteiligung? Diese und weitere Fragen diskutieren Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung anlässlich der Eröffnung der Wanderausstellung „#Challenging Democracy – Von Helmut Schmidt bis heute“.
Veranstalter: Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung, Referat Wissenspolitik Stadt Leipzig | Eintritt frei
„Aufklärung durch Öffentlichkeit – das Risiko war uns egal“
08.10.2024 Dienstag | 19:00 Uhr | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Peter Wensierski über das „Fernsehen der Opposition“
In den letzten Jahren der DDR machten mutige junge Leute aus der Oppositionsszene heimlich Videoaufnahmen von Missständen im Land: krankmachende Umweltverschmutzung, Städtezerfall, Uranabbau, junge Neonazis, Massentierhaltung. Sie gaben Oppositionellen eine Stimme und praktizierten Pressefreiheit unter diktatorischen Bedingungen. Ermöglicht durch ein Ost-West-Netzwerk erreichten ihre Beiträge über das Westfernsehen auch Millionen DDR-Bürger. Peter Wensierski, damals Redakteur des ARD-Magazins KONTRASTE und selbst Beteiligter an diesem Netzwerk, hat viele der Menschen, die sich damals vor und hinter die Kameras trauten, ausfindig gemacht und interviewt. Etliche der beeindruckenden Aufnahmen wird er erstmals nach Jahrzehnten wieder zeigen. Podiumsgast: Belinda Cooper (USA) – Unterstützerin der Opposition und Kurierin nach West-Berlin.
Gefördert von der Sächsischen Staatskanzlei.
Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. | Eintritt frei
Tag der Friedlichen Revolution
09.10.2024 Mittwoch | 10:00 - 19:00 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Alle Ausstellungen sind an diesem Tag bis 19 Uhr geöffnet.
17–19 Uhr: Kerzen für das Lichtfest.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Wettbewerb Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig
09.10.2024 Mittwoch | 11:00 - 20:00 Uhr | Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli
Ausstellungseröffnung
Die Stiftung Friedliche Revolution organisiert den Wettbewerbsprozess für das Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig im Auftrag der Stadt. Nach einem vielschichtigen Prozess werden die Preisträgerentwürfe sowie alle künstlerischen Einreichungen erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung wird von Bundespräsident a. D. Dr. Joachim Gauck eröffnet. Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig wird gemeinsam von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig gefördert.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Historische Aufnahmen der Montagsdemonstrationen
09.10.2024 Mittwoch | 18:00 - 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale, Außenfläche hinter der Klinger-Treppe
Projektion von historischem Filmmaterial am authentischen Ort
Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ haben sich in Leipzig am 9. Oktober 1989 weit mehr als 70 000 Menschen dem SED-Regime trotz drohenden Schießbefehls friedlich entgegengestellt. Sie forderten das Ende der SED-Diktatur, stattdessen Freiheit, Bürgerrechte und einen demokratischen Rechtsstaat. Original-Aufnahmen der entscheidenden Montagsdemonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 werden an diesem Abend an die Außenfläche hinter der Klinger-Treppe projiziert.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
„Horchturm an der Ohrenburg“
09.10.2024 Mittwoch | 18:00 - 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse
Lichtprojekt
Die Lichtinstallation am Treppenturm der Leipziger Stasi-Zentrale mit seiner Ohren ähnelnden Verkleidung erinnert an den friedlichen Sturz der SED-Diktatur sowie die Wiedererlangung von Freiheit, demokratischem Rechtsstaat und Deutscher Einheit. Als optische Landmarke wird die blaue Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die Dimension des gesamten Stasikomplexes eindrucksvoll symbolisieren. Dieses Projekt wird an den historischen Daten der ab dem Herbst ’89 regelmäßig stattfindenden Monatsdemonstrationen wiederholt bis zum Jahrestag der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Nacht der offenen Tür
09.10.2024 Mittwoch | 19:00 - 23:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Die „Runde Ecke“ war während der Montagsdemonstrationen 1989 der neuralgische Punkt, an dem immer die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation bestand. Um dies zu verhindern, wurden jede Woche tausende Kerzen vor dem Haus und auf den Treppenstufen abgestellt. Am Abend des Lichtfestes sind die original erhaltenen Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig geöffnet. Die Gedenkstätte Museum in der „Runde Ecke“ und das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig informieren über das Wirken der DDR-Geheimpolizei als „Schild und Schwert“ der SED-Diktatur.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Nacht der offenen Tür
09.10.2024 Mittwoch | 19:00 - 23:00 Uhr | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Das Schulmuseum öffnet anlässlich des Lichtfestes seine Türen und lädt zu einer Entdeckungsreise durch die Leipziger Bildungsgeschichte ein. Das Schulmuseum ist ein Ort, an dem erfahren werden kann, wie Schule und Erziehung Veränderungen unterliegen können – unter den Bedingungen des Obrigkeitsstaats, der Diktatur und der demokratischen Öffnung, sei es nach 1918, nach 1989 oder heute. Entdecken Sie an diesem besonderen Abend die Ausstellungen zur Schule in der SED-Diktatur, zum Widerstand von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie zu den Umbrüchen während und nach der Friedlichen Revolution.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Aufbruch: Hinter den Fassaden
09. bis 13.10.2024 | 18:30 - 22:00 Uhr | Karl-Marx-Relief am Sportforum Leipzig
Videoinstallation
Anlässlich des Lichtfests wird ein bisher wenig beachteter Ort zum Schauplatz einer neuen Sicht auf den Umbruch von 1989: Das Karl Marx Relief, das sich ehemals im Stadtzentrum an der Fassade der Universität befand, und heute auf dem Sportcampus an der Jahnallee weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Die leere Rückseite des Reliefs nutzt Jule Würfel für eine Videoprojektion. Das für diesen Ort konzipierte Video stellt Harriet Wollert in den Mittelpunkt, eine Künstlerin, die in der DDR Gewalterfahrungen und Repressalien erlebte. Ihr Leben ist geprägt von den Zwangsadoptionen ihrer Kinder, einem Aufenthalt in der als „Tripperburg“ bezeichneten geschlossenen venerologischen Station in Erfurt und einer Haftstrafe in Leipzig. Gleichzeitig war Wollert Gründungsmitglied der „Künstlerinnengruppe Erfurt“, einer der wichtigsten Frauengruppen der DDR. Hinter dem Karl-Marx-Relief „Aufbruch“ von 1974 entfalten sich ihre Erzählungen, die das Bild der ideologisch „starken Frau“ hinterfragen.
Die Stadt Leipzig unterstützt dieses Projekt im Rahmen einer Projektförderung des Kulturamts anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2024.
Veranstalter: Jule Würfel | Eintritt frei
Umbruch Hautnah. Leipzig in Filmen der 90er
10.10.2024 Donnerstag | 18:00 Uhr | Alte Börse
Filmabend und Gespräch
1990, „KEHRAUS“ nachts auf den Straßen von Leipzig: Straßenkehrer räumen weg, was keiner mehr brauchte. Neben vielem anderen Müll, auch abgenutzte Wahlplakate. Endzeitstimmung machte sich breit. Dass was nach der DDR kommen sollte, klang vielversprechend, war aber noch nicht fassbar. Die drei Straßenkehrer Gabi, Henry und Stefan schwankten in ihren Lebensläufen schon immer zwischen den Polen: Kinderheim, Knast, Gelegenheitsarbeiten bei der Stadtreinigung. 1996, in „KEHREIN, KEHRAUS“ fegte schon niemand mehr von den Dreien die Straßen Leipzigs. Sie pendeln zerbrechlich zwischen Sozialamt, Kneipe und Behausung. Immer bleibt ein Rest, etwas was nicht aufgeht ...
Gezeigt wird „Kehrein, Kehraus“ (1996/97), 70 min., Zu Gast ist der Autor, Regisseur und Produzent Gerd Kroske.
Um Anmeldung wird gebeten unter
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei, Spenden erbeten
„Honeckers unheimlicher Plan“ und „Der Fall X – Wie die DDR West-Berlin erobern wollte“12.10.2024 Samstag | 19:00 - 22:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ 11.10.2024 Freitag | 19:00 - 22:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Filmvorführung und Gespräch
Es war ein unheimlicher Plan für den „Tag X“: DDR-weit sollten alle 211 Stasi-Kreisdienststellen mittels Codewort aktiviert und innerhalb von 24 Stunden über 2 900 Personen festgenommen und über 10 000 in vorbereitete Isolierungslager verschleppt werden. Weitere 72 000 Bürger sollten verstärkt überwacht werden. So sah es die streng geheime „Direktive 1/67“ vor, die bis ins Jahr 1989 ständig perfektioniert und aktualisiert wurde. Ziel war es, einen Volksaufstand wie am 17. Juni 1953 bereits im Keim zu ersticken. Nach dem Film kommen die Regisseure Katharina und Konrad Herrmann (angefragt) sowie der Protagonist und Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer mit dem Publikum ins Gespräch.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Museumsfest
13.10.2024 Sonntag | 15:00 - 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Mit zahlreichen Mitmachaktionen für kleine und große Museumsfans, interessanten Angeboten in den Wechselausstellungen, Live-Musik sowie Jubiläumsführungen durch die Dauerausstellung begeht das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig den 25. Jahrestag seiner Eröffnung und erinnert gleichzeitig an den 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Let Freedom Ring!
13.10.2024 Sonntag | 17:00 Uhr | Nikolaikirche Leipzig
Konzert
Aus Anlass des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution widmet sich das Vocalconsort mit „Let Freedom Ring!“ Leipzig (Siegfried Thiele) und den friedlichen Demonstrationen mit drei Uraufführungen. Aufgegriffen werden die Frauenbewegung im Iran (Sarvenaz Safari), die „Black Lives Matter“- Bewegung in den USA (Kollektiv der Manhattan School of Music um Reiko Füting), der Widerstand gegen den Militärputsch in Chile 1973 (Peter Berg) und die singende Revolution im Baltikum 1988. Herausragende, themenbezogene Werke von Brahms, Schönberg und Hessenberg bilden den Rahmen des Jubiläumskonzertes 25 Jahre Vocalconsort unter der Leitung von Franziska Kuba. Texte des Leipziger Lyrikers Radjo Monk begleiten das Programm.
Veranstalter: Vocalconsort Leipzig e.V. | Eintritt kostenpflichtig
Frauen 1989 – authentisch, souverän, aktiv.
15.10.2024 Dienstag | 18:00 Uhr | Soziokulturelles Zentrum Frauenkultur Leipzig
Lesung und Projektvorstellung
In der DDR gab es kein Demonstrationsrecht, keine Meinungs- und Pressefreiheit. Freie zivilgesellschaftliche Aktivitäten wie nichtstaatliche Projekte waren offiziell nicht möglich. Aber wie konnten Frauen unter diesen gesellschaftlichen Bedingungen öffentlich oppositionell aktiv werden? Was erlebten und forderten engagierte, aktiv handelnde Frauen vor, während und nach 1989 in der DDR? Welche Projekte und Initiativen entwickelten sich daraus – und welche Fragen sind heute unverändert aktuell …? Diese Fragen stehen im Fokus des Online-Projektes frauen1989-leipzig.de mit dem Anliegen, einen Überblick über die Entstehung der nichtstaatlichen Frauenbewegung in der DDR, in Leipzig zu geben.
Veranstalter: Frauenkultur e. V. Leipzig | Eintritt frei
Literarischer Herbst: Ostflimmern. Wir Wende-Millenials
22.10.2024 Dienstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Gespräch
Plattenbauviertel, unkenntlich gemachte Denkmäler und Billig-Discounter: Die Fotografien von Philipp Baumgarten haben namhafte Autorinnen und Autoren dazu inspiriert, ihre Erfahrungen in der Nachwendezeit zu beschreiben. Als Kinder der 1990er Jahre, geprägt von Industriebrachen einerseits und US-amerikanischer Popkultur andererseits, betrachten sie kritisch, aber auch mit Nachsicht ihre Kindheit und die Zeit seit der Wiedervereinigung. Mit Philipp Baumgarten, Annekathrin Kohout (beide Hg.) und weiteren Gästen.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit dem Festival Literarischer Herbst und dem Mitteldeutschen Verlag | Eintritt frei
90er Talk – „… nichts vergessen!“ Vom Beginn der Aufarbeitung von DDR-Geschichte in Leipzig
29.10.2024 Dienstag | 18:00 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Haus Böttchergäßchen
Talk – Podiumsgespräch
Leipzig in den 90ern zwischen Aufbruch und Abwicklung ist Thema der aktuellen Sonderausstellung. Zu Gast in diesem FREI_RAUM Talk sind Gesine Oltmanns, Regina Schild, Tobias Hollitzer und Rolf Michael Turek, moderiert wird das Gespräch von Bernd Lindner.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei
Ausstellungen und Rundgänge
DIE 90ER IN LEIPZIG. Zwischen Aufbruch und Abwicklung
25.09.2024 bis 07.09.2025 | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Haus Böttchergäßchen
Noch zu retten? Kommt? Frei? Anders? Abgewickelt? Das Stadtgeschichtliche Museum betrachtet in seiner großen Sonderausstellung „Zwischen Aufbruch und Abwicklung“ die Umbruchzeit in den 90er Jahren. Unerfüllte Sehnsüchte und Visionen werden ebenso thematisiert wie Leipzigs großes Selbstbewusstsein der eigenen Gestaltungskraft.
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt kostenpflichtig
#Challenging Democracy – Von Helmut Schmidt bis heute
08.10.2024 bis 25.10.2024 | Neues Rathaus, Untere Wandelhalle
Demokratie ist eine Challenge – täglich. Die Ausstellung blickt biografisch auf Helmut Schmidt als Akteur der Zeitgeschichte und verbindet die historischen Themen und Debatten der späten 1960er- bis 1980er-Jahre der Bundesrepublik mit aktuellen Herausforderungen. Damals wie heute stellen sich die Fragen: Was schützt Demokratie? Was bedroht Demokratie? Wie sozial ist Demokratie? Wie nachhaltig ist Demokratie?
Veranstalter: Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung, Referat Wissenspolitik Stadt Leipzig | Eintritt frei
DDR im Aufruhr – Herbstdemonstrationen 1989 in den 15 Bezirken
Bis 04.12.2024 | DenkmalWerkstatt
Die Friedliche Revolution im Herbst 1989 war ein Ausnahmeereignis der deutschdeutschen Geschichte. In der Ausstellung werden Fotografien aus den 15 ehemaligen Bezirken der DDR gezeigt, um so die Vielschichtigkeit der Proteste und die historische Strahlkraft der Forderung nach demokratischen Freiheiten ins Zentrum zu rücken.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur
Bis 31.12.2024 | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Prägnante Texte, Fotos, Faksimiles, Statistiken und Karikaturen erzählen vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der deutschen Teilung seit 1989. Eine Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur von Dr. Ulrich Mählert und Dr. Stefan Wolle.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Die Stasi
Bis 31.12.2024 | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Wie arbeitete die Stasi in meiner Region, was war ihre Aufgabe? Wie und weshalb geriet überhaupt jemand in das Visier der Staatssicherheit? Entlang dieser Fragen gibt die modulare Ausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv konkreten Einblick in die Handlungspraxis der DDR-Geheimpolizei.
Veranstalter: Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte
Bis 05.01.2025 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Musik erleben, die die Geschichte verändert hat: Das geht nur, wenn man dabei ist – oder im Museum. Erleben Sie Konzerte, die die deutsch-deutsche Geschichte beeinflusst haben: große Leinwände rundherum, gleißende Scheinwerfer, feiernde Fans – Besucher und Besucherinnen mittendrin! Die Ausstellung nimmt das spannungsreiche Verhältnis von Musik und Politik seit 1945 in den Blick.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
„Die Widersprüche sind unsere Hoffnung“ - Fotografien von Martin Jehnichen 1988–1990
Bis 26.01.2025 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
7. Oktober 1989 – auch in Leipzig wird der 40. Gründungstag der DDR gefeiert. Doch hier versammeln sich immer mehr Menschen zum Protest gegen das SED-Regime. Mittendrin ist Martin Jehnichen, Student aus Westdeutschland. Heimlich fotografiert er das brutale Vorgehen der Staatsmacht gegen die Demonstrierenden. Jehnichen wird verhaftet, aufgrund seines bundesdeutschen Passes aber rasch freigelassen und des Landes verwiesen. Nach dem Mauerfall kommt er wieder – um zu bleiben. Ende 1989 gründet er mit Mitstreitern die Fotoagentur „transit“ in Leipzig. Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution, des Mauerfalls und der Wiedervereinigung 2024/2025 zeigt das Museum Fotoarbeiten von Martin Jehnichen aus den Jahren 1988 bis 1990 in einer neuen Ausstellung.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Überwachen. Verängstigen. Verfolgen. – Stasi. Die Geheimpolizei der DDR
Dauerausstellung | Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
„Genossen, wir müssen alles wissen.“ Dieses Motto von Stasi-Chef Erich Mielke veränderte Biographien. Fünf Einzelschicksale vermitteln eindrücklich: Wer in das Visier des Geheimdienstes geriet, wurde beobachtet, verfolgt und bestraft. Eine Ausstellung des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv.
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Zahlreiche Flugblätter, Fotos, Plakate, Filmaufnahmen und Dokumente sowie Objekte zeichnen die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse seit dem Herbst 1988 nach, die zur Friedlichen Revolution und zur deutschen Wiedervereinigung in einem vereinten Europa führten. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen.
Führungen am 3. Oktober, 11 und 14 Uhr.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei | Führungen kostenpflichtig
Stasi – Macht und Banalität
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
In der „Runden Ecke“ kann Zeitgeschichte am Originalort erlebt werden: Hier befand sich die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. Am 4. Dezember 1989 besetzten engagierte Bürger das Gebäude. Seit August 1990 informiert die historische Ausstellung in den original erhaltenen Büros der ehemaligen Stasi-Offiziere anhand einer Vielzahl von einmaligen Objekten, Fotos und Dokumenten über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der berüchtigten Geheimpolizei der SED.
Führungen am 3. Oktober, 11 und 14 Uhr.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei | Führungen kostenpflichtig
„Gwangju 1980": Fotoausstellung zur Demokratiebewegung in Südkorea
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Gwangju im Mai 1980: Nach tagelangen Massendemonstrationen der Bevölkerung gegen die Militärdiktatur schlug das Militär die Proteste gewaltsam nieder. In den folgenden Tagen wurden zahllose Menschen verhaftet und getötet. Die Geschehnisse in Gwangju wurden vertuscht, bis sich die Militärdiktatur 1987 durch die Zuspitzung der Proteste dem Willen der Bevölkerung ergab. Der Aufstand von Gwangju 1980 wird heute als Meilenstein für die Demokratisierung Südkoreas gefeiert. Die Ausstellung zeigt ehemals verbotene Fotos des Aufstandes, die Journalisten und Zivilisten unter Lebensgefahr aufgenommen haben.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Kooperation mit dem Korea Verband e.V. (Berlin) | Eintritt frei
„Von der Burg zur Stasi-Zentrale“ Erinnerungen an den Leipziger Matthäikirchhof: Open-Air-Ausstellung
Dauerausstellung | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Die Ausstellung erzählt die wechselvolle Geschichte des Areals vom Verwaltungsneubau der Leipziger Feuerversicherungsanstalt 1913, über die Zerstörung der Matthäikirche und des gesamten angrenzenden Areals in der Bombennacht vom 4. Dezember 1943, der Nutzung der „Runden Ecke“ unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung und schließlich als Sitz der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit bis zu ihrer Besetzung während der Friedlichen Revolution am 4. Dezember 1989 und der nachfolgenden Auflösung der Bezirksverwaltung.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Gegen den Strom – Schule im Widerstand
Dauerausstellung | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Beispiele widerständiger Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler in der NS-Zeit und der DDR werden vorgestellt. Interviews, Dokumente und Fotomaterial laden ein, sich mit diesen bewegenden Fällen auseinanderzusetzen.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Schule in Leipzig in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Dauerausstellung | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Zwei Diktaturen und ihre Einflüsse auf Leipziger Schulen stehen sich in Ausstellungen gegenüber. Drei historische Brüche 1933, 1945, 1989 verursachten jeweils neue Lehrpläne und Erziehungsziele.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
UMBRÜCHE – Schule in Sachsen seit 1989/90
Dauerausstellung | Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
1989/90 begann eine bis heute prägende Zeit der Neuorientierung und Umgestaltung des Schulwesens. In einem neueren Teil seiner Dauerausstellung zeigt das Schulmuseum diese wechselvolle Transformation erstmals in einer musealen Präsentation. Die Umbrüche dieser Zeit werden aus vielen Perspektiven beleuchtet. Es geht um neue Schulformen, Lehrinhalte und bildungspolitische Debatten, aber auch um die Schulgebäude zwischen Verfall, Abriss und Sanierung. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den unterschiedlichen Blickwinkeln der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern, die die Veränderungsprozesse hautnah erlebten.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Leipzig in der DDR / Friedliche Revolution und Deutsche Einheit
Dauerausstellung | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Altes Rathaus
Die ständige Ausstellung „Moderne Zeiten“ im Alten Rathaus dokumentiert anhand verschiedener Objekte den Weg von einer kleinen Oppositionsbewegung im Zirkel der Nikolaikirche hin zu den Massenkundgebungen im Herbst ’89.
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei
Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945
Dauerausstellung | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
SED-Diktatur, Alltag in der DDR, Friedliche Revolution und Wiedervereinigung sowie deutsch-deutsches Zusammenwachsen seit 1989: Das sind die Themen der Dauerausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Rund 2 000 geschichtsträchtige Objekte, Fotos, Dokumente und Zeitzeugenstimmen veranschaulichen politische Ereignisse und individuelle Erfahrungen. Einen besonderen Schwerpunkt legt die Präsentation zudem auf die komplexen Transformationsprozesse seit dem Ende der DDR: Die Jahrzehnte des deutschdeutschen Zusammenwachsens bis in die Gegenwart werden vielstimmig erzählt.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Auf den Spuren der Friedlichen Revolution
ganzjährig | 14:00 Uhr | samstags | Hauptportal Nikolaikirche
08.09.2024 | 11:00 Uhr | Sonntag | Hauptportal Nikolaikirche
15.09.2024 | 14:00 Uhr | Dienstag | Hauptportal Nikolaikirche
03.10.2024 | 11:00 Uhr sowie 14:00 Uhr | Donnerstag | Hauptportal Nikolaikirche
09.10.2024 | 11:00 Uhr | Mittwoch | Hauptportal Nikolaikirche
Der Rundgang beginnt am Nikolaikirchhof, wo schon im Frühjahr’89 der Ruf nach Freiheit laut wurde. Von dort führt er über den Augustusplatz zu markanten Punkten der Leipziger Innenstadt, an denen die historische Entwicklung des Jahres 1989 aufgezeigt wird. Die Besucher durch- und erlaufen sich damit die Chronik des Herbstes ’89, erleben, wie sich Leipzig seitdem entwickelt hat und erfahren mehr über die Bedeutung der Friedlichen Revolution für den heutigen demokratischen Rechtsstaat.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Jetzt oder nie! Leipzig 89. Ein Hörspaziergang.
ab 09.10.2024 | Leipziger Innenstadt
Mit Kopfhörern auf Zeitreise ins Leipzig der späten 80er Jahre: Zahlreiche Menschen trugen damals dazu bei, dass das Jahr 1989 in Leipzig zum Revolutionsjahr wurde. Sie organisierten Umweltgruppen, veranstalteten Gesprächsrunden, Musikfeste und Demonstrationen. Der Hörspaziergang erzählt nicht nur Revolutionsgeschichte, sondern setzt auch der Stadt Leipzig von 1989 ein akustisches Denkmal. Zugang über MP3-Download auf www.kulturkosmos-leipzig.de oder die APP „Guidemate“.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und den Cityfonds Leipzig. Die Stadt Leipzig unterstützt dieses Projekt im Rahmen des Förderprogramms „35 Jahre Friedliche Revolution in Leipzig“ anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 2024.
Veranstalter: Kulturkosmos Leipzig e. V. | Eintritt frei
„Stasi intern“ – Hinter den Kulissen der „Runden Ecke“
ganzjährig samstags | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
08.09.2024 | 11 bis 16:00 Uhr (stündlich) | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
03.10.2024 | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Das ehemalige Stasi-Areal hinter der „Runden Ecke“ birgt noch heute viele original erhaltene Räumlichkeiten. Bei der Führung „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS“ können diese vom Keller bis zum Boden besichtigt werden. Dazu gehören die verbunkerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss für den Kriegsfall, der Wartebereich der Stasieigenen Poliklinik oder die Kegelbahn des MfS. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können entdeckt werden.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Fritzi war dabei – ein theatraler Stadtrundgang ab 8 Jahren
09:00 Uhr: 04.09. + 10.09. + 11.09. + 13.09. + 24.09. + 25.09. | DenkmalWerkstatt
09:00 Uhr: 09.10. + 15.10. + 16.10. + 26.09. + 01.10. + 02.10. | DenkmalWerkstatt
10:00 Uhr: 05.09. + 12.09. + 19.09. + 20.09. + 10.10. | DenkmalWerkstatt
16:30 Uhr: 08.09. + 29.09. + 03.10. + 06.10. + 13.10. + 20.10. | DenkmalWerkstatt
17:30 Uhr: 06.09. + 13.09. + 11.10. + 27.09. | DenkmalWerkstatt
Theatrale Stadtrundgänge durch die Leipziger Innenstadt auf Grundlage des Kinderbuchs „Fritzi war dabei – eine Wendewundergeschichte“ von Hanna Schott: Im Herbst 1989 ist in Fritzis Heimatstadt Leipzig plötzlich alles anders. Ihre Freundin Sophie ist nicht mehr da und zu Hause tuscheln ihre Eltern über plötzlich abwesende Bekannte, die Grenzen, Flucht, Freiheit und die Mauer. Fritzis Mutter geht von nun an am Montagabend zum Friedensgebet in die Nikolaikirche, anschließend zur Demo. Und Fritzi ist dabei!
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution und Theater der Jungen Welt | Eintritt frei
Konferenzen und Preisverleihungen
Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien
08.10.2024 | Mediencampus Villa Ida
Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die ungehinderte Informationsbeschaffung durch eine freie unabhängige Presse waren zentrale Forderungen der Leipziger Montagsdemonstrationen. Dieses mutige Eintreten für Presse- und Medienfreiheit im Herbst ’89 würdigt seit 2001 ein Preis, der diese Forderung als immerwährenden Auftrag begreift. Initiiert und gestiftet von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig gilt der „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ nicht dem journalistischen Bravourstück oder einem einzelnen exzellenten Beitrag. Geehrt werden vielmehr Journalisten, Verleger, Publizisten und Institutionen, die sich mit Risikobereitschaft, hohem persönlichem Engagement, mit Beharrlichkeit, Mut und demokratischer Überzeugung für die Sicherung und Entwicklung der Pressefreiheit einsetzen, denn diese ist nicht nur in autoritären Staaten bedroht.
Zum Machtinstrumentarium der Herrschenden gehören in vielen Ländern unlautere Mediengesetze, Druck auf Journalisten und Verleger, Bevormundung von Funk und Fernsehen und staatliche Zensur. Daneben gefährden ökonomische Konzentrationsprozesse und Selbstzensur die Meinungsvielfalt und stehen einer unabhängigen Berichterstattung entgegen. „Im Geschichtsbuch der Freiheit hat auch Leipzig ein Kapitel geschrieben. Und das ist es, was mich auf diesen Preis besonders stolz macht“, sagte 2004 Preisträger James Nachtwey, ein Kriegsfotograf. Zu den weiteren Preisträgern zählen u. a. Renate Flottau, Kurt Westergaard, Roberto Saviano, Can Dündar und Erdem Gül, Deniz Yücel, Roman Badanin, Katrin Eigendorf und die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja. In diesem Jahr werden die deutsche Journalistin und Korrespondentin Sabine Adler und der Rechercheverbund Correctiv mit dem Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ausgezeichnet.
Die Teilnahme an der Preisverleihung ist nur mit Einladung der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig möglich.
Weitere Informationen unter: www.leipziger-medienstiftung.de