Tag der Friedlichen Revolution | Leipzig 9. Oktober Das Gestern erinnern, das Morgen gestalten
Auch im Jahr 2023 können Sie bei uns spannende Veranstaltungen, interessante Ausstellungen und mitreißende Themen entdecken. Wir freuen uns auf Sie! Das gesamte digitale Programm finden Sie hier:
Programm zum 9. Oktober 2023
Friedensgebet „Durst nach Frieden“
17:00 Uhr | Nikolaikirche
Predigt: Bischöfin Kirsten Fehrs, Hamburg
Erst das Friedengebet in der Stadtkirche St. Nikolai, dann die Demonstrationen auf dem Platz vor der Kirche und um den gesamten Leipziger Innenstadtring – dass es am Ende zu einer Friedlichen Revolution 1989 kam, beruht sehr stark auf dieser Verbindung der Sehnsucht vieler Menschen nach Freiheit in Frieden. Auch deshalb steht am Abend des 9. Oktober 2023 zuerst das Friedensgebet in der Nikolaikirche. Und damit heute das Gebet für Frieden und Freiheit. Den geistlichen Impuls dazu, getragen vom dankbaren Erinnern an den Oktober ’89 in Leipzig, wird Bischöfin Kirsten Fehrs, leitende Geistliche im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche, geben. Alle dürfen von ihr eine gute Orientierung erwarten, welches Verhalten sich heute aus dem Gebet für den Frieden in unserem Land, in Europa und der Welt ableitet. Musikalisch begleitet der Posaunenchor St. Nikolai unter anderem mit einer Auftragskomposition von Traugott Fünfgeld.
Rede zur Demokratie
18:15 Uhr | Nikolaikirche
Die Journalistin und Autorin Golineh Atai wird am 9. Oktober die Rede zur Demokratie in der Nikolaikirche halten. Geboren in Teheran, kam Atai im Grundschulalter nach Deutschland und besitzt seit 25 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie studierte Romanistik, Politische Wissenschaften und Islamwissenschaft/Iranistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und arbeitete lange als Auslandskorrespondentin für die ARD, unter anderem in Kairo und in Moskau. Seit 2022 ist sie Leiterin des ZDF-Studios Kairo für die arabische Welt. 2021 erschien ihr Buch „Iran – die Freiheit ist weiblich“, das 2023 die Auszeichnung „Das politische Buch“ der Friedrich- Ebert-Stiftung erhielt. Atai porträtiert darin Frauenrechtlerinnen aus dem Iran, die seit langem mit unbändigem Mut für ihre Rechte und für die Freiheit der iranischen Gesellschaft kämpfen. Golineh Atai wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. als „Journalistin des Jahres 2014“, mit dem Peter-Scholl-Latour-Preis, dem Hanns-Joachim- Friedrichs-Preis und dem Marie-Juchacz-Frauenpreis. Mit ihr spricht erstmals eine Frau mit iranischen Wurzeln am Jahrestag der Friedlichen Revolution in der Nikolaikirche.
Lichtfest Leipzig
19:00 Uhr | in der ganzen Innenstadt erleben
Das Lichtfest Leipzig findet auf dem Augustusplatz, dem Burgplatz und dem Richard-Wagner-Platz statt. An allen Orten sind von 19:00 bis 23:00 Uhr Lichtinstallationen zu erleben. Auf dem Nikolaikirchhof erwartet die Besucher die Kerzen-89. Auch in diesem Jahr haben alle Lichtfestprojekte lokale Kooperationspartner.
Nikolaikirchhof:
Grußworte und Musik
Der Abend beginnt auf dem Nikolaikirchhof mit kurzen Grußworten von Oberbürgermeister Burkhard Jung und weiteren Ehrengästen. Musikalisch begleitet wird die Eröffnung von einem Ensemble der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig: Svetlana Riger, Violine / Javier Pardo Gil, Bratsche / Jordi Albelda, Cello.
Das sind die Lichtprojekte der drei internationalen Künstlerteams beim Lichtfest Leipzig 2023:
Augustusplatz:
„Trabi“ von Signal Creative, Prag/Tschechische Republik
Burgplatz:
„WIR – Leipzig 2023“ von Philipp Geist, Berlin/Deutschland
Richard-Wagner-Platz:
„Beacon of Hope“ von Craig Morrison, Schottland /UK
Ausführliche Informationen zu den Lichtprojekten, den Künstlern und ihren lokalen Kooperationspartnern finden Sie auf den folgenden Seiten und auf www.lichtfest.leipziger-freiheit.de
Geführter Rundgang zu den Orten der Friedlichen Revolution:
Nikolaikirchhof an der Säule:
Kooperationspartner: Leipzig Erleben GmbH
Um 20:00, 20:30 Uhr und um 21:00 Uhr starten geführte Rundgänge zu den historischen Orten der Friedlichen Revolution. Dauer ca. 1 Stunde. Die Teilnahme ist kostenlos, es ist keine Anmeldung notwendig.
Kerzen-89
19:00 Uhr | Nikolaikirchhof
Auf dem Nikolaikirchhof steht die traditionelle Kerzen-89, die im Laufe des Abends von den Besucherinnen und Besuchern mit tausenden Teelichtern zum Leuchten gebracht wird. An allen Infoständen in der Innenstadt (siehe Karte Seite 20/21) erhalten Besucher kostenlos Kerzen. Wer möchte, kann dort u. a. via Barspende eine symbolische Kerzenpatenschaft übernehmen. 2023 geht der Erlös der Aktion an EuropaMaidan Leipzig e. V., gegründet 2014, als in der Ukraine hunderttausende Menschen gegen die Staatsführung demonstrierten. Der Verein sammelt Spenden für Projekte in der Ukraine sowie für Geflüchtete und für Ukrainerinnen und Ukrainer, die in ihrem Land geblieben sind. Mehr Infos unter europamaidan.de
weitere Veranstaltungen
„Nicht einen Schritt weiter nach Osten: Amerika, Russland und die wahre Geschichte der Nato-Osterweiterung“
20.09.2023 Mittwoch | 17:00 Uhr | Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Buchvorstellung, Vortrag und Diskussion
Die US-amerikanische Historikerin Mary Elise Sarotte hat Unmengen von Archivmaterial durchforstet, um eine der großen politischen Streitfragen unserer Zeit – die Nato-Osterweiterung – zu klären. In ihrem grundlegenden Buch führt sie in das entscheidende Jahrzehnt zwischen dem Mauerfall und dem Aufstieg Putins. Dabei zeigt sie, warum es nicht zu einer neuen Sicherheitsarchitektur für Europa kam, wie sich die Idee einer Nato-Osterweiterung durchsetzen konnte und wie damals die Saat gelegt wurde für die Spannungen, die unsere heutige Welt bestimmen. Das Buch erscheint am 21. September 2023 auf Deutsch.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und Europa Maidan Leipzig e. V. in Kooperation mit dem Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
„Keine Gewalt! – ÜberWunden“
22.09.2023 Freitag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Lesung und Konzert
In unmittelbarer Nähe zum Tag der ersten Montagsdemonstration um den Leipziger Innenstadtring 1989 erinnert die Veranstaltung mit dem Autor Gerhard Bause und dem Sänger Stephan Krawczyk an die Friedliche Revolution. Im gemeinsamen Programm erzählt Bause von seinen Erfahrungen mit der totalitären SED-Diktatur; Krawczyk geht in seinen Liedern der Bedeutung des Rufes „Keine Gewalt“ im Jahr 1989 und heute nach. Beide Künstler verarbeiten in ihren Texten und Liedern bittere Erfahrungen mit der SED-Diktatur und geben damit Impulse für die Aufarbeitung der Vergangenheit, aber auch zum kritischen Umgang mit heutigen Tendenzen, die Demokratie und den Rechtsstaat infrage stellen. Das Bürgerkomitee Leipzig e. V. produzierte mit Unterstützung des Freistaates Sachsen aus dem Förderprogramm Revolution/Demokratie eine CD mit Liedern beider Künstler. Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung erhalten die CD kostenlos.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Die ehemalige Stasi-Ausweichführungsstelle
23.09. u. 24.09.2023 Samstag u. Sonntag | 13:00 - 16:00 Uhr
28.10. u. 29.10.2023 Samstag u. Sonntag | 13:00 - 16:00 Uhr | Museum im Stasi-Bunker
Ausstellungeröffnung
In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker in Machern hätte der Leiter der Leipziger Stasi-Zentrale in der „Runden Ecke“ im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit zur Sicherung der SED-Diktatur fortgesetzt. Auch hätte der Standort dazu gedient, sämtliche Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung zu koordinieren. Dafür war alles vorhanden: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation, Nachrichtentechnik, Schlafräume, Küche usw. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ’89 zum Glück nie. Erst im Dezember 1989 wurde der streng gehütete Bunker entdeckt. An jedem letzten Wochenende im Monat können Besucher heute das mehr als fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere besichtigen. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei | Rundgänge kostenpflichtig
Fehlt hier nicht was?! Eingriffe in die Darstellung der jüngeren Stadtgeschichte
26.09.2023 Dienstag | 18:00 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Ausstellungseröffnung
Das Kuratorinnen- und Kuratorenkollektiv krudebude hat sich in den letzten Monaten auf Einladung des Stadtgeschichtlichen Museums kritisch mit der Darstellung der jüngeren Stadtgeschichte ab 1989 auseinandergesetzt. Im Rahmen einer temporären Intervention wird dieser Ausstellungsbereich der Dauerausstellung im 2. Obergeschoss des Alten Rathaus kommentiert, ergänzt und um Beteiligungsangebote erweitert.
Um Anmeldung wird gebeten an
Veranstalter: krudebude e.V. und Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei
„… aus dem Datenbestand zu löschen“ – Das „Sputnik“-Verbot im Jahr 1988
27.09.2023 Mittwoch | 17:00 Uhr | Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Jeden letzten Mittwoch im Monat lädt das Stasi- Unterlagen-Archiv Leipzig zur Archivführung ein. Einmal im Quartal wird dabei ein ausgewähltes Thema näher beleuchtet. Am 27. September steht das „Sputnik“-Verbot im Fokus: Seit 1967 erschien die sowjetische Zeitschrift „Sputnik“, die sowohl in den sozialistischen Bruderländern als auch im westlichen Ausland verbreitet wurde. Ab Mitte der 1980er Jahre mehrten sich darin kritische Artikel zur Geschichte der Sowjetunion. Die Leserschaft wuchs, die Ablehnung der DDR-Führung ebenso. Als der „Sputnik“ 1988 vom weiteren Vertrieb ausgeschlossen wird, kommt es in der DDR zu zahlreichen Protestaktionen.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
„Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“
27.09.2023 MIttwoch | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Eröffnung der Wechselausstellung
Konzert mit DOTA (Dota Kehr und Jan Rohrbach), anschließend Gespräch mit Dota Kehr. Moderation: Julia Hemmerling, Journalistin, MDR
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
„Heimatkunde“ mit Christian Bäucker
29.09.2023 Freitag | 9:30 Uhr | Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Filmworkshop
Der Regisseur Christian Bäucker hat sich anlässlich der Pegida-Demonstrationen 2015 gefragt, wie Menschen von bestimmten Ansichten so tief beeinflusst sein können. Dies nahm er zum Anlass, in seine eigene Vergangenheit zu schauen, in der er bereits als 5-Jähriger davon träumte, Pilot eines Kampfjets in der DDR zu werden. Er traf sich mit seinen ehemaligen Lehrerinnen und stellte sich der gesteuerten Beeinflussung von Kindern in der DDR-Schule. In Auseinandersetzung mit den Lehrmaterialien und vielen Interviews über den Schulalltag in der DDR hält der Film einige Erziehungsmuster fest, die bis heute wirken.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
„Honeckers unheimlicher Plan“ und „Der Fall X - Wie die DDR West-Berlin erobern wollte"
02.10.2023 Montag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke"
Film und Gespräch
Es war ein unheimlicher Plan für den „Tag X“: DDR-weit sollten alle 211 Stasi-Kreisdienststellen mittels Codewort aktiviert und innerhalb von 24 Stunden über 2 900 Personen festgenommen und über
10 000 in vorbereitete Isolierungslager verschleppt werden. Weitere 72 000 Bürger sollten verstärkt überwacht werden. So sah es die streng geheime „Direktive 1/67“ vor, die bis ins Jahr 1989 ständig perfektioniert und aktualisiert wurde. Ziel war es, einen Volksaufstand wie am 17. Juni 1953 bereits im Keim zu ersticken. Am 9. Oktober 1989 hätte dieses gewaltige Planspiel Wirklichkeit werden können. Nach dem Film kommen die Regisseure Katharina und Konrad Herrmann (angefragt) sowie der Protagonist und Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer mit dem Publikum ins Gespräch. Dass der „Friedensstaat“ DDR bis 1989 die militärische Eroberung Westberlins plante und die Stasi die Struktur für eine Bezirksverwaltung Berlin 2 einschließlich von Kreisdienststellen, bspw. in Schöneberg, Wilmersdorf oder Zehlendorf vorbereitet hatte, ist kaum bekannt. Und doch belegen erhaltene Unterlagen der NVA, des Warschauer Paktes und der Stasi, die an diesem Abend gezeigt werden, dieses unvorstellbare Szenario.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
„Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945"
03.10.2023 Dienstag | 14:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Begleitung durch die Dauerausstellung
Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig lädt am Tag der Deutschen Einheit zu einer thematischen Begleitung durch die Dauerausstellung ein. Schwerpunkte sind die deutsche Wiedervereinigung und der Prozess des Zusammenwachsens seit 1990.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mit dem Jugendparlament Leipzig | Eintritt frei
„Der Ballon“
03.10.2023 Donnerstag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Lesung und Lieder mit Salli Sallmann
Die Familien Strelzyk und Wetzel entwickeln einen Plan, um aus der DDR zu flüchten. Im September 1979 treten die zwei Paare mit vier Kindern ihren Flug mit dem Heißluftballon an. Diesen haben sie aus Regenmantelstoffen selbst zusammengenäht. Ihr Fluchtversuch scheitert jedoch, der Ballon stürzt knapp vor der Grenze ab. Ehrgeizig beginnen sie, an einem neuen Flugobjekt zu arbeiten. Allerdings kommt ihnen die Stasi auf die Spur und beginnt mit den Ermittlungen. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.
Veranstalter: Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Herbst-Filmtage
03.10 - 08.10.2023 Dienstag bis Sonntag | jeweils 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Film und Diskussion
Die Herbst-Filmtage der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zeigen im Stasi-Kinosaal der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Filme, die sich mit der SED-Diktatur der DDR, der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit sowie dem nachfolgenden Transformationsprozess befassen. Im Anschluss können Besucher über die gezeigten Filme diskutieren.
Das Programm ist auf der Website runde-ecke-leipzig.de abrufbar.
Veranstalter: Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
„Fritzi - eine Wendewundergeschichte“
05.10.2023 Mittwoch | 8:30 bis 11:00 Uhr und 11:30 bis 14:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Film und Gespräch - Projekttag für Schulen
Die zwölfjährige Fritzi kümmert sich liebevoll um Sputnik, den Hund ihrer besten Freundin Sophie. Doch Sophie, die mit ihrer Mutter über die Sommerferien nach Ungarn gefahren ist, kehrt zum Schulanfang nicht in die Klasse zurück. Wie viele andere ist sie in den Westen geflohen. Mutig macht sich Fritzi auf die Suche nach ihrer Freundin und gerät in den Strudel des Herbstes 1989, der die Zukunft des ganzen Landes verändert. Detailgetreu und authentisch schildert der bezaubernde Animationsfilm die Friedliche Revolution im Herbst 1989 aus dem Blickwinkel eines Kindes. Nach dem Film können Schülerinnen und Schüler mit einem Zeitzeugen ins Gespräch kommen. Abgerundet wird das Programm mit einer anschließenden Kurzführung durch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ oder die historische Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“. Schülerinnen und Schüler können im Rahmen dieser Veranstaltung an einem Originalschauplatz der Friedlichen Revolution mehr über die Hintergründe und den Verlauf der Friedlichen Revolution im Vorfeld des Lichtfestes am 9. Oktober erfahren.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt kostenpflichtig
Versprochen, gebrochen? Die Rolle der Wahlversprechen in Deutschland
05.10.2023 Donnerstag | 19:00 Uhr | Volkshochschule, Aula
Vortrag und Diskussion
„Parteien versprechen doch nur das Blaue vom Himmel!“, lautet so manche Schlagzeile. Aber stimmt dies tatsächlich? Wie erfolgreich sind Parteien bei der Erfüllung ihrer Versprechen? Die Veranstaltung gibt einen Einblick in die Forschung zur Rolle von Wahl- und Koalitionsversprechen: in Demokratien allgemein und insbesondere in Deutschland. Wie viele Versprechen machen die deutschen Parteien? Wie viele davon wurden in der Vergangenheit nicht eingehalten – und warum? Wie kann sichergestellt werden, dass Wahlversprechen nicht nur leere Worte sind? Während die Forschung zeigt, dass politische Parteien oft einen Großteil ihrer Versprechen erfüllen, nehmen Bürgerinnen und Bürger sowie die Medien dies oft anders wahr. Woran liegt das? An welcher Stelle funktioniert repräsentative Demokratie nicht? Ein offener, diskursiver Austausch mit dem Publikum ist erwünscht.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Volkshochschule Leipzig in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung | Eintritt frei
Wie friedlich war die Friedliche Revolution? (P)Ost-Migrantische Perspektiven auf die Wende und die Zeit danach
06.10.2023 Freitag | 16:00 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum leipzig
Film- und Gesprächsabend
Viele Geschichten von Migrantinnen und Migranten in der DDR und der Friedlichen Revolution sind bis heute unerzählt geblieben. Dabei erlebten sie den gesellschaftlichen Wandel nicht „vom Rand“, sondern waren Teil von ihm. In Leipzig widmen sich Initiativen wie die Gesellschaft für Völkerverständigung e. V., Deutsch-Spanische Freundschaft e. V., DOZ international e. V. oder die Initiative 12. August der Aufgabe, diese Erfahrungen sichtbar zu machen und darüber ins Gespräch zu kommen. Das interaktive Filmprojekt „Wendemigra“ möchte dazu beitragen, auch die Perspektiven mitzudenken, die sonst oft ungehört bleiben und mit Zeitzeugen in Dialog zu treten. Geöffnet wird so ein unbekannter und doch vertrauter Blick auf den Alltag der DDR, die Jahre 1989/1990 und auch auf die Ereignisse der Nachwendezeit.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: krudebude e. V. und Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt frei
„Film und Protest - Volksaufstände im Kalten Krieg"
09.10.2023 Montag | 18:00 Uhr | Hauptbahnhof Leipzig, Osthalle
Auftakt zur Retrospetive von DOK leipzig 2023
Menschenmassen auf den Straßen. Sprechchöre. Sicherheitskräfte greifen brutal durch, um Demonstrationen aufzulösen. Dokumentarische Bilder wie diese hat man schnell im Kopf, wenn es um die Aufstände gegen die kommunistischen Regime im Ostblock geht. Doch welche Geschichten stecken hinter den Bildern? Die Retrospektive von DOK Leipzig blickt zurück auf Massenproteste im Kalten Krieg. Zum Jahrestag der Demonstration am 9. Oktober 1989 präsentiert das Festival das erste der sieben Programme der Reihe. Es stellt Filme aus den Jahren 1989 bis 1991 vor, die Beklemmung und Hoffnung dieser Umbruchzeit dokumentieren: Die Flucht ist gelungen, die Mauer zerstört. Doch noch ist nichts gewonnen.
Filme:
• „Sitis“, DDR 1989, 11 min,
Regie: Rainer Schade
• „The Wall“ (Mūris), Lettland 1991, 10 min,
Regie: Anatolijs Pjatkins
• „Exit“ (Wyjście), Polen 1990, 29 min,
Regie: Małgorzata Bieńkowska-Buehlmann
Weitere Infos zu den Filmen: dok-leipzig.de
Veranstalter: Veranstalter: DOK leipzig | Eintritt frei
Historische Aufnahmen der Montagsdemonstrationen
09.10.2023 Montag | 18:00 - 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale, Außenfläche hinter der Klinger-Treppe
Projektion von historischem Filmmaterial am authentischen Ort
Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ haben sich in Leipzig am 9. Oktober 1989 weit mehr als 70 000 Menschen dem SED-Regime trotz drohenden Schießbefehls friedlich entgegengestellt. Sie forderten das Ende der SED-Diktatur und wollten stattdessen Freiheit, Bürgerrechte und einen demokratischen Rechtsstaat.
Auf Grund der Übermacht der weit über 70 000 Demonstranten mussten sich die bereitstehenden bewaffneten Sicherheitskräfte zurückziehen.
Der Tag wird als Sieg über die SED-Diktatur gefeiert. Historische Original-Aufnahmen der entscheidenden Demonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 werden an diesem Abend an die Außenfläche hinter der Klinger-Treppe projiziert.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
„HORCHTURM an der OHRENBURG“
09.10.2023 Montag | 18:00 - 24:00 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse
Lichtprojekt
Die Lichtinstallation am Treppenturm der Leipziger Stasi-Zentrale mit seiner Ohren ähnelnden Verkleidung erinnert an den friedlichen Sturz der SED-Diktatur sowie die Wiedererlangung von Freiheit, demokratischem Rechtsstaat und Deutscher Einheit. Als optische Landmarke wird die blaue Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die Dimension des gesamten Stasikomplexes eindrucksvoll symbolisieren. Dieses Projekt wird an den historischen Daten der ab dem Herbst ’89 regelmäßig stattfindenden Monatsdemonstrationen wiederholt bis zum Jahrestag der ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Nacht der offenen Tür
09.10.2023 Montag | 19:00 - 23:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Die „Runde Ecke“ war während der Montagsdemonstrationen 1989 der neuralgische Punkt, an dem immer die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation bestand. Um dies zu verhindern, wurden jede Woche tausende Kerzen vor dem Haus und auf den Treppenstufen abgestellt. Am Abend des Lichtfestes sind die original erhaltenen Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig geöffnet. Die Gedenkstätte Museum in der „Runde Ecke“ und das Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig informieren über das Wirken der DDR-Geheimpolizei als „Schild und Schwert“ der SED-Diktatur. Vielfältige Angebote wie Ausstellungen, Beispielakten, Filme und Multimediapräsentationen können genutzt werden.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Nacht der offenen Tür
09.10.2023 Montag | 19:00 - 23:00 Uhr | Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Das Schulmuseum öffnet anlässlich des Lichtfestes seine Türen und lädt zu einer Entdeckungsreise durch die Leipziger Bildungsgeschichte ein. Das Schulmuseum ist ein Ort, an dem erfahren werden kann, wie Schule und Erziehung sein können – unter den Bedingungen des Obrigkeitsstaats, der Diktatur und der demokratischen Öffnung, sei es nach 1918, nach 1989 oder heute. Entdecken Sie an diesem besonderen Abend die Ausstellungen zur Schule in der SED-Diktatur, zum Widerstand von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sowie zu den Veränderungen während und nach der Friedlichen Revolution.
Veranstalter: Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
REVOLUTIONALE: Cyber Elf
10.10.2023 Dienstag | 19:00 Uhr | Kupfersaal
Theaterperformance
Zur REVOLUTIONALE – Internationaler Runder Tisch 2023 versammelt die Stiftung Friedliche Revolution Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Freiheits- und Menschenrechtsorganisationen. www.revolutionale.de.
Cyber Elf ist eine englischsprachige Lecture- Performance von und mit der polnischen Theaterregisseurin und Journalistin Magda Szpecht. Seit Anfang 2022 kämpft sie gemeinsam mit ihrem Netzwerk aus Online-Aktivistinnen und -Aktivisten im Internet als sogenannte Cyber-Elfen gegen russische Desinformation, stellt sich Trolls entgegen und entlarvt Fake News. In ihrer Performance führt sie vor, wie die Cyber-Elfen arbeiten, um Propaganda- Narrative zu dekonstruieren, Fälschungen zu enttarnen und die Öffentlichkeit aufzuklären – ein spannender Einblick in ein digitales Schlachtfeld moderner Konflikte. Anschließend gibt es ein Gespräch mit der Künstlerin und weiteren Online-Aktivistinnen und -Aktivisten.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin - Filiale Leipzig | Eintritt frei
REVOLUTIONALE: Kriegsverbrechen vor deutschen Gerichten. Potentiale und Hürden des angewandten Völkerstrafrechts
11.10.2023 Mittwoch | 18:30 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum leipzig
Podiumsdiskussion
Seit 2002 gilt in Deutschland das Völkerstrafgesetzbuch. Es ermöglicht, Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor deutschen Gerichten anzuklagen, auch wenn diese im Ausland begangen wurden. Auf dieser Basis wurden bereits Prozesse zu Kriegsverbrechen in Syrien und dem Völkermord in Ruanda geführt, aktuell werden Beweise für eine Verfolgung der russischen Verbrechen in der Ukraine gesammelt. Expertinnen und Experten des Völkerstrafrechts aus der Ukraine, Aktivistinnen und Aktivisten aus Syrien und Vertreterinnen und Vertreter der Bundesanwaltschaft diskutieren über die Frage, wie zivilgesellschaftlicher Aktivismus entsprechende Verfahren anstoßen und begleiten kann. Eine Veranstaltung auf Englisch mit deutscher Übersetzung.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution und Stiftung Forum Recht in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig | Eintritt frei
REVOLUTIONALE: Premiere „O-ton.org"
11.10.2023 Mittwoch | 19:00 Uhr | Kupfersaal
Audiopräsentation
Das Motto des REVOLUTIONALE – Internationalen Runden Tisch 2023 lautet „Telling Stories“. In diesem Sinne lädt die Stiftung Friedliche Revolution zu einem Erzählabend mit der Premiere des Zeitzeugen- Projekts „O-Ton“, einem Audioplayer für biografische Erzählungen. Erstmals werden über 20 Interviews präsentiert, in denen Menschen in Eigenregie ihre Biografien in und nach der DDR erzählen. Carsten Möller, Leiter des Projekts, stellt die Arbeit und die daraus entstandene digitale Plattform vor. Aus dem gemeinsamen Hören entsteht ein Gespräch, während Hörstationen auch die Gelegenheit zum vertieften Hören einzelner Stimmen bieten. Auf Deutsch mit englischer Übersetzung.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution|Eintritt frei
REVOLUTIONALE: why we don´t follow the sun
11.10.2023 Mittwoch | 20:30 Uhr | Kupfersaal
Erzähl-Soiree
Unter dem diesjährigen REVOLUTIONALE-Motto „Telling Stories“ bietet der englischsprachige Erzählabend die Chance, mit Aktivistinnen und Aktivisten ins Gespräch zu kommen, die 2023 am Internationalen Runden Tisch tagen. Was hat dazu geführt, dass sie ihr Leben heute dem Engagement für Gleichberechtigung, Menschenrechte, Umwelt und Frieden widmen? Ihre politischen und biografischen Kontexte prägen die Widerstände, denen sie sich tagtäglich widersetzen, in ihrem persönlichen Kampf für gesellschaftliche Veränderung. In Briefen, Erzählungen und Gesprächen teilen sie ihre Geschichten mit Leipziger Interessierten. Snacks, Getränke und Lounge-Musik vervollständigen den gemütlichen und inspirierenden Storytelling-Abend.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
REVOLUTIONALE: Defending Democracy & Human Rights. Civic Engagement in Times of Global Crises
12.10.2023 Donnerstagtag | 19:00 Uhr | Kupfersaal
Statements zum Abschluss des Internationalen Runden Tisches 2023
Vier Tage lang debattierten Akteurinnen und Akteure aus Aktivismus, Journalismus, Wissenschaft und Politik an den Runden Tischen der REVOLUTIONALE 2023. Auf der Tagesordnung der internationalen Demokratie- und Menschenrechtskonferenz: Nicht weniger als eine ganzheitliche Betrachtung der globalen Krisen unserer Zeit. Was kommt auf uns zu, im gemeinsamen Kampf für eine stabile Demokratie, Freiheit und (Klima-) Gerechtigkeit, in Zeiten von Kriegen und grassierendem Autoritarismus? Zum Abschluss stellen internationale Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger ihre Schlüsse aus den diesjährigen Debatten und Impulsen öffentlich vor. Begleitet wird die Veranstaltung von künstlerischen Interventionen und Musik. Eine Veranstaltung auf Englisch mit deutscher Übersetzung.
Veranstalter: Stiftung Friedliche Revolution | Eintritt frei
„Jeder Mensch mit freiem Willen..." - Gefängnisbriefe aus Belarus
14.10.2023 Samstagtag | 10:00 - 14:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Studientag
„Jeder Mensch mit freiem Willen ist eine Fundgrube lebendiger Gedanken“, schreibt Anna Wischnak aus dem Gefängnis. So wie sie sind derzeit mehr als 900 politische Gefangene in Belarus in Haft. Der dritte gemeinsame Studientag zum humanistischen Briefzeugnis politischer Häftlinge nimmt nach den Briefen von Beate und Harald Wagner sowie Vaclav Havel aus kommunistischen Gefängnissen vor 1989 nun Menschen in den Blick, die aktuell inhaftiert sind. Gelesen und besprochen werden insbesondere Briefe von Maxim Znak, belarussischer Rechtsanwalt und Mitglied des Koordinierungsrates der demokratischen Opposition.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen in Dresden in Kooperation mit der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt kostenpflichtig
Film des Monats:„Bettina"
16.10.2023 Montag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum leipzig
Bettina Wegner, 1947 in West-Berlin geboren, in Ost-Berlin aufgewachsen und mit 36 Jahren ausgebürgert, seither „entwurzelt“. 1968 stand die 21-jährige Schauspielstudentin und junge Mutter vor Gericht, weil sie mit Flugblättern gegen das gewaltsame Ende des Prager Frühlings protestiert hatte. Die Erfahrungen der Zensur und der Untersuchungshaft prägten ihre Haltung und vor allem ihre Lieder. Nach „Bewährung in der Produktion“ besuchte sie die Abendschule, holte ihr Abitur nach und absolvierte 1971/72 eine Ausbildung als Sängerin. Das Lied „Kinder (Sind so kleine Hände)“ aus dem Jahr 1978 war ihr erster großer Erfolg. Widerwillig verließ sie 1983 die DDR. Der Film „Bettina“ (Deutschland 2022, 107 min, Regie: Lutz Pehnert) portraitiert das bewegte und beeindruckende Leben der Liedermacherin und Lyrikerin Bettina Wegner anhand von nachgestellten Interviewpassagen und Konzertproben, Archivmaterial früherer Auftritte, Filmmaterial zum Alltagsleben in der DDR sowie bebilderten und transkribierten Audiomitschnitten.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
„Zwei Revolutionen - Vom gescheiterten Volksaufstand am 17.Juni 1953 zur Friedlichen Revolution am 9.Oktober 1989"
16.10.2023 Montag | 19:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Film und Gespräch
Seit 1945 gab es Widerstand gegen die Errichtung einer kommunistischen Diktatur im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands, der seinen Höhepunkt in den Protesten vom 17. Juni 1953 fand. In diesem Aufstand im kommunistischen Machtbereich zeigte sich das Streben nach Demokratie und Freiheit, das am militärischen Eingreifen der sowjetischen Besatzungsmacht scheiterte. Erst im Herbst 1989 führte eine wirklich Friedliche Revolution zum Sturz der SED-Diktatur. Nach der Präsentation von originalem Filmmaterial berichten Zeitzeugen von ihren Erinnerungen an den 17. Juni 1953 und setzen diese in Verbindung zu ihren Erlebnissen im Herbst ’89 – eine spannende Reflexion beider Ereignisse im Gedenkjahr an den 17. Juni vor 70 Jahren und am Tag der ersten angstlosen Montagsdemonstration in Leipzig vor 34 Jahren.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
„Geburtenkontrolle in der DDR"
17.10.2023 Dienstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Vortrag und Gespräch
Lisa Arnold, Studentin am Historischen Seminar der Universität Leipzig, stellt ihre Forschungsergebnisse zum Thema vor und lädt zum Diskutieren ein. Eine Veranstaltung in der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig in Kooperation mi dem Historischen Seminar der Universität Leipzig | Eintritt frei
Spurensuche - Die Recherche nach Militärangehörigen beider Weltkriege und Familienforschung im Bundesarchiv
21.10.2023 Samstag | 14:00 Uhr | Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Vortrag
Das Bundesarchiv geht jeden an – das unterstreichen in besonderem Maße die 75 Kilometer Schriftgut und Karteien, welche die Abteilung „Personenbezogene Auskünfte“ in Berlin-Tegel verwahrt. Vor allem für Familien, die mehr über den Einsatz ihrer Angehörigen im Zweiten Weltkrieg erfahren möchten, führt an diesen Unterlagen kein Weg vorbei. Der Vortrag von Dr. Gunnar Wendt, Bundesarchiv, informiert über die Bestände der Abteilung und die Recherchemöglichkeiten.
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Museumsfest
22.10.2023 Sonntag | 15:00-19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Johannes Herwig „Scherbenhelden“
10.10.2023 Montag | 19:00 | Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Lesung
Johannes Herwig gibt Einblick in seinen 2020 erschienenen Roman „Scherbenhelden“. Schauplatz ist Leipzig im Jahr 1995. Nino lebt bei seinem Vater und erlebt die ganz normalen Probleme eines 15-Jährigen, der in einer Stadt aufwächst, die sich nach dem Untergang der DDR im Wandel befindet. Gemeinsam mit seinem besten Freund Max wird er eines Tages beim Klauen erwischt und von einer Gruppe Punks rausgehauen, die bald sein neues Zuhause wird. Neuer Ärger kommt dazu: Konflikte mit seinem Vater, Gefühle für ein Mädchen mit dunklem Geheimnis und die tägliche Bedrohung durch Neonazis, die überall zu sein scheinen. Außerdem will Nino endlich wissen, warum seine Mutter ihn und seinen Vater kurz vor dem Mauerfall zurückgelassen hat.
Um Anmeldung wird gebeten an:
Veranstalter: Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Michael Wala: „Der Stasi-Mythos. DDR-Auslandsspionage und der Verfassungsschutz"
24.10.2023 Dienstag | 19:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Buchvorstellung
Das ehemalige Stasi-Areal hinter der „Runden Ecke“ birgt noch heute viele original erhaltene Räumlichkeiten. Bei der Führung „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS“ können diese vom Keller bis zum Boden besichtigt werden. Dazu gehören die verbunkerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss für den Kriegsfall, der Wartebereich der Stasi-eigenen Poliklinik oder die Kegelbahn des MfS. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können entdeckt werden. Der Rundgang ist auch für jene interessant, die sich für die anstehende Neugestaltung des Areals interessieren, das zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden soll.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Ausstellungen und Rundgänge
Zersetzung. Repressionsmethode des Staatssicherheitsdienst
Bis 24.09.2023 | Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Plötzlich gerät das Leben aus den Fugen: Da tauchen merkwürdige Gerüchte auf, der Job geht verlustig, die Fahrerlaubnis wird eingezogen, in der Wohnung sind die Handtücher unerklärlicherweise Tag für Tag anders geordnet ... Dass das Ministerium für Staatssicherheit hinter all dem steckt, das ahnen die wenigsten Betroffenen. Ebenso wenig können sie erkennen, dass diese Vorgänge Teil einer planvoll eingesetzten Repressionsstrategie sind, die in der geheimpolizeilichen Arbeit „Zersetzung“ genannt wird. Die Ausstellung des Vereins Denkstätte Teehaus Trebbow e. V. zeigt auf, was sich hinter der Zersetzung verbarg, welche Ziele und Folgen sie hatte und wie Menschen konkret betroffen waren.
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Fotoausstellung „Kyjiw im Jahr 2014 - Revolution der Würde"
Bis 24.09.2023 | Museum im Stasi-Bunker
Die Ausstellung des Archivs Bürgerbewegung Leipzig e. V. und der Stiftung Friedliche Revolution zeigt Fotos von Wladyslaw Musiienko. Der ukrainische Fotograf begleitete im Winter 2013/14 die Proteste der ukrainischen Bevölkerung auf dem Euro-Maidan mit seiner Kamera. Die Revolution der Würde war ein entscheidendes Ereignis auf dem Weg der Ukraine zu einem unabhängigen Staat. Musiienkos ergreifende Fotos zeigen eine maßgebende Phase des Kampfes der Ukraine um Unabhängigkeit und Freiheit, der schon viel früher begann und bis heute andauern muss. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, die auch an die Errungenschaften der Friedlichen Revolution im Herbst ’89 in der ehemaligen DDR erinnert, möchte sich mit dieser Ausstellung an die Seite der Ukraine stellen. Die Menschen in der Ukraine kämpften und kämpfen gegen historisches Unrecht und um ihre Existenz, Selbstbestimmung und die demokratischen Werte ihres Landes und verteidigen damit auch europäische Werte, unsere Freiheit und unsere Demokratie. Die Bunkeranlage in Machern ist an jedem letzten Wochenende im Monat geöffnet.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Leseland DDR
Bis 31.12.2023 | Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung lädt mit Texten, Bildern und Videos zu einer anschaulichen Zeitreise durch das Leseland DDR ein. Ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem „Giftschein“ zugänglich war und Post und Reisende aus dem Westen nach Gedrucktem gefilzt wurden.
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
17. Juni kompakt. Der Volksaufstand in der DDR 1953
Bis 31.12.2023 | Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Am 17. Juni 1953 gehen im Osten Deutschlands über eine Million Menschen auf die Straße. Aus einem sozialen Arbeiterprotest wird ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasst. Einzig das Eingreifen sowjetischer Panzer sichert an diesem Tag die kommunistische Diktatur in der DDR. Die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung fasst die Geschichte auf sechs Tafeln kompakt zusammen. Illustrationen, Infografiken, zeithistorische Fotos und leicht verständliche Texte zeichnen die Ereignisse um den 17. Juni nach.
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
Fehlt hier nicht was?! Eingriffe in die Darstellung der jüngeren Stadtgeschichte
27.09. Bis 31.12.2023 | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Das Kuratorinnen- und Kuratorenkollektiv krudebude hat sich in den letzten Monaten auf Einladung des Stadtgeschichtlichen Museums kritisch mit der Darstellung der jüngeren Stadtgeschichte ab 1989 auseinandergesetzt. Im Rahmen einer temporären Intervention wird dieser Ausstellungsbereich der Dauerausstellung im 2. Obergeschoss des Alten Rathaus kommentiert, ergänzt und um Beteiligungsangebote erweitert. Der räumliche Eingriff wird von einem Rahmenprogramm, das Vermittlungsformate, Lesungen und Diskussionen enthält, begleitet.
Veranstalter: krudebude e.V. und Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | Eintritt kostenpflichtig
FUNAFUTI - Der Traum von Freiheit. Arbeiten von Sabine Jaehnke
Bis 25.02.2024 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
11. Dezember 1976, Tagebucheintrag der 16-jährigen Sabine Voigt, Dresden/DDR: „Ach ja, ich habe 4 Briefe in die Welt geschickt. (…) Mal sehen, ob ich Antwort bekomme. Wäre jedenfalls toll!“. Sabine schickt 40 Briefe an erdachte Adressaten rund um den Globus: Nach Australien, Madagaskar oder zum Südpazifik-Atoll Funafuti. Die Briefe sollen niemanden erreichen, sie sollen nur mit Poststempel zurückkommen. Und wirklich: 15 der unzustellbaren Briefe finden zur Absenderin zurück. Nach dem Mauerfall genießt Sabine Jaehnke die grenzenlose Reisefreiheit, hat ihre Kamera immer dabei. Ausgehend von den Briefen begleitet die Fotoausstellung Sabine Jaehnke auf ihren späteren Entdeckungstouren zu den Sehnsuchtsorten ihrer Jugendzeit. Viele Reiseerlebnisse der Meisterschülerin der Berliner Ostkreuzschule für Fotografie spiegeln sich in den Fotocollagen wider.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
„Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte"
Ab 28.09.2023 | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Rock-Musiker Bruce Springsteen greift zur Gitarre – und mehr als 300 000 Menschen auf der Radrennbahn Berlin- Weißensee brechen in frenetischen Jubel aus. Es ist das größte Konzertereignis in der Geschichte der DDR – das es auch politisch in sich hat. Denn Springsteen hat eine Rede vorbereitet: „Es ist gut, in Ost-Berlin zu sein. Ich bin hier nicht für oder gegen irgendeine Regierung. Ich bin gekommen, um für euch Rock’n’Roll zu spielen, für euch Ost-Berliner, in der Hoffnung, dass eines Tages alle Barrieren umgerissen werden.“ Rund 16 Monate später fällt die Berliner Mauer tatsächlich. Die Wechselausstellung „Hits & Hymnen“ nimmt mit rund 500 Exponaten das spannungsreiche Verhältnis von Musik und Politik seit 1945 in den Blick. Texte und Lieder in Gebärdensprache sowie induktive Hörschleifen bieten für alle Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Musik wahrzunehmen.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Überwachen. Verängstigen. Verfolgen. - Stasi. Die Geheimpolizei der DDR
Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig
Die Ausstellung zeigt den Umgang der DDR-Schule mit fremden Kulturen und hinterfragt die viel beschworene Erziehung zur Völkerfreundschaft. Was sagen die Schulbücher über den Umgang mit fremden Kulturen? Woran erinnern sich Zeitzeugen, die selbst Fremde waren? Womit wurde die Gemeinschaft der Gleichen aufrechterhalten?
Veranstalter: Bundesarchiv - Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig | Eintritt frei
„Gwangju 1980": Fotoausstellung zur Demokratiebewegung in Süßkorea
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die koreanische Halbinsel durch die Siegermächte – die USA und die Sowjetunion – in Nord und Süd geteilt. Als im Oktober 1979 der damalige Präsident Park Chung-Hee nach 18-jähriger Militärherrschaft durch einen Mann seines eigenen Geheimdienstes erschossen wurde, hoffte die Bevölkerung auf eine Demokratisierung des Landes. Zwei Monate später, im Dezember 1979, putsche sich General Chun Doo-Hwan an die Macht. Südkorea stand nun erneut unter der Herrschaft einer Militärregierung. Es kam landesweit zu Massenunruhen und Protesten, die am 18. Mai 1980 gewaltsam niedergeschlagen wurden. In der Folge kam es zu zahllosen Verhaftungen und Ermordungen. Der Aufstand von Gwangju 1980 wird heute als Meilenstein für die Demokratiebewegung Südkoreas gefeiert. Die Ausstellung zeigt ehemals verbotene Fotos, die Journalisten und Zivilisten unter Lebensgefahr aufgenommen haben. Die Bilder gehören seit 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Kooperation mit dem Korea Verband e.V. (Berlin) | Eintritt frei
Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ erzählt vom friedlichen Umbruch 1989/90. Zahlreiche Flugblätter, Fotos, Plakate, Filmaufnahmen, Dokumente und Objekte zeichnen die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse seit dem Herbst 1988 nach, die zur Friedlichen Revolution und zur deutschen Wiedervereinigung in einem vereinten Europa führten. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen. Am 3. Oktober werden kombinierte Führungen zuerst durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ und im Anschluss durch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ angeboten.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Stasi - Macht und Banalität
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
In der „Runden Ecke“ kann Zeitgeschichte am Originalort erlebt werden: Hier befand sich die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. Am 4. Dezember 1989 besetzten engagierte Bürger das Gebäude. Seit August 1990 informiert die historische Ausstellung in den original erhaltenen Büros der ehemaligen Stasi-Offiziere anhand einer Vielzahl einmaliger Objekte, Fotos und Dokumente über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der berüchtigten Geheimpolizei der SED. Am 3. Oktober werden kombinierte Führungen zuerst durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ und im Anschluss durch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ angeboten. Führungen am 3. Oktober als kombinierte Führung 11 und 14 Uhr
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
„Von der Burg zur Stasi-Zentrale“ Erinnerungen an den Leipziger Matthäikirchhof: Open-Air-Ausstellung
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ präsentiert im Rahmen der Diskussion um die Zukunft des Areals der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung auf dem früheren Matthäi-Kirchhof eine Open-Air-Ausstellung. Vor dem Hintergrund der mehr als 1000-jährigen Stadtgeschichte Leipzigs, die hier mit der „urbe libzi“ ihren Ursprung nahm, steht vor allem die Entwicklung seit Anfang des letzten Jahrhunderts im Mittelpunkt. Vom Verwaltungsneubau der Leipziger Feuerversicherungsanstalt 1913, über die Zerstörung der Matthäikirche und des gesamten angrenzenden Areals in der Bombennacht vom 4. Dezember 1943, der Nutzung der „Runden Ecke“ unter amerikanischer und sowjetischer Besatzung und schließlich als Sitz der Bezirksverwaltung des MfS bis zu ihrer Besetzung während der Friedlichen Revolution am 4. Dezember 1989 und der nachfolgenden Auflösung wird die wechselvolle Geschichte dieses Areals bis heute erzählt.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Fremde und Gleiche
Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Die Ausstellung zeigt den Umgang der DDR-Schule mit fremden Kulturen und hinterfragt die viel beschworene Erziehung zur Völkerfreundschaft. Was sagen die Schulbücher über den Umgang mit fremden Kulturen? Woran erinnern sich Zeitzeugen, die selbst Fremde waren? Womit wurde die Gemeinschaft der Gleichen aufrecht gehalten?
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei
Gegen den Strom - Schule im Wiederstand
Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Beispiele widerständiger Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in der NS-Zeit und der DDR werden vorgestellt. Interviews, Dokumente und Fotomaterial laden ein, sich mit diesen bewegenden Fällen auseinanderzusetzen.
Veranstalter: Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig | Eintritt frei | Führungen kostenpflichtig
Schule in Leipzig in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts
Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
Zwei Diktaturen und ihre Einflüsse auf Leipziger Schulen stehen sich in Ausstellungen gegenüber. Drei historische Brüche 1933, 1945, 1989 verursachten jeweils neue Lehrpläne und Erziehungsziele.
Veranstalter: Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig“ | Eintritt frei
Umbrüche - Schule in Sachsen seit 1989/90
Schulmuseum – Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig
1989/90 begann eine bis heute prägende Zeit der Neuorientierung und Umgestaltung des Schulwesens. In einem neuen Teil seiner Dauerausstellung widmet sich das Schulmuseum dieser wechselvollen Transformation. Die Umbrüche dieser Zeit werden aus vielen Perspektiven beleuchtet. Es geht um neue Schulformen, Lehrinhalte und bildungspolitische Debatten, aber auch um die Schulgebäude zwischen Verfall, Abriss und Sanierung. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den unterschiedlichen Blickwinkeln der Lehrenden, der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern, die die Veränderungsprozesse hautnah erlebten.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Eintritt frei
Leipzig in der DDR / Friedliche Revolution und Deutsche EinheitStadtgeschichtliches Museum Leipzig, Altes Rathaus
In der ständigen Ausstellung „Moderne Zeiten“ im Alten Rathaus können Besucherinnen und Besucher anhand von Videoinstallationen die Geschehnisse am 9. Oktober in Leipzig nacherleben oder sich hineinfühlen, wenn sie selbst nicht dabei gewesen sind. Verschiedene Objekte dokumentieren den Weg von einer kleinen Oppositionsbewegung im Zirkel der Nikolaikirche hin zu den Massenkundgebungen im Herbst ’89.
Veranstalter: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig | kostenpflichtig
„Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945“
Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Die Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Diktatur und Demokratie nach 1945“ thematisiert SED-Diktatur, Friedliche Revolution, Wiedervereinigung und 30 Jahre Zusammenwachsen. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die komplexen Transformationsprozesse nach 1990. Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen lassen die individuellen Auswirkungen politischer Entwicklungen und Umbrüche individuell erfahrbar werden. Rund 2 000 aussagekräftige Objekte, Fotografien, Dokumente und audiovisuelle Medien veranschaulichen politische Ereignisse und Zäsuren wie das Pult von der legendären Pressekonferenz mit Günter Schabowski am 9. November 1989 in Ost-Berlin.
Veranstalter: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Eintritt frei
Auf den Spuren der Friedlichen Revolution
ganzjährig samstags | 14:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
16.09.2023 | 14:00 Uhr | Samstag | Hauptportal Nikolaikirche
17.09.2023 | 11:00 Uhr | Sonntag | Hauptportal Nikolaikirche
03.10.2023 | 11:00 Uhr sowie 14:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
09.10.2023 | 11:00 Uhr | Hauptportal Nikolaikirche
Der Stadtrundgang beginnt am Nikolaikirchhof, wo schon im Frühjahr ’89 der Ruf nach Freiheit laut wurde. Von dort führt er über den Augustusplatz zu markanten Punkten der Leipziger Innenstadt, an denen die historische Entwicklung des Jahres 1989 aufgezeigt wird. Die Besucher durch- und erlaufen sich damit die Chronik des Herbstes ’89, erleben, wie sich Leipzig seitdem entwickelt hat und erfahren mehr über die Bedeutung der Friedlichen Revolution für den heutigen demokratischen Rechtsstaat.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
„Stasi intern“ – Hinter den Kulissen der „Runden Ecke“
03.10.2023 | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
ganzjährig samstags | 16:00 Uhr | Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Das ehemalige Stasi-Areal hinter der „Runden Ecke“ birgt noch heute viele original erhaltene Räumlichkeiten. Bei der Führung „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS“ können diese vom Keller bis zum Boden besichtigt werden. Dazu gehören die verbunkerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss für den Kriegsfall, der Wartebereich der Stasi-eigenen Poliklinik oder die Kegelbahn des MfS. Auch Überbleibsel der einstigen Aktenvernichtung können entdeckt werden. Der Rundgang ist auch für jene interessant, die sich für die anstehende Neugestaltung des Areals interessieren, das zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden soll.
Veranstalter: Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ | Führungen kostenpflichtig
Konferenzen und Preisverleihungen
Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien
08.10.2023 | Mediencampus Villa Ida
Das Recht auf freie Meinungsäußerung und die ungehinderte Informationsbeschaffung durch eine freie unabhängige Presse waren zentrale Forderungen der Leipziger Montagsdemonstrationen. Dieses mutige Eintreten für Presse- und Medienfreiheit im Herbst ’89 würdigt seit 2001 ein Preis, der diese Forderung als immerwährenden Auftrag begreift. Initiiert und gestiftet von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig gilt der „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ nicht dem journalistischen Bravourstück oder einem einzelnen exzellenten Beitrag. Geehrt werden vielmehr Journalisten, Verleger, Publizisten und Institutionen, die sich mit Risikobereitschaft, hohem persönlichem Engagement, mit Beharrlichkeit, Mut und demokratischer Überzeugung für die Sicherung und Entwicklung der Pressefreiheit einsetzen, denn diese ist nicht nur in autoritären Staaten bedroht. Zum Machtinstrumentarium der Herrschenden gehören in vielen Ländern unlautere Mediengesetze, Druck auf Journalisten und Verleger, Bevormundung von Funk und Fernsehen und staatliche Zensur. Daneben gefährden ökonomische Konzentrationsprozesse und Selbstzensur die Meinungsvielfalt und stehen einer unabhängigen Berichterstattung entgegen. „Im Geschichtsbuch der Freiheit hat auch Leipzig ein Kapitel geschrieben. Und das ist es, was mich auf diesen Preis besonders stolz macht“, sagte 2004 Preisträger James Nachtwey, ein Kriegsfotograf. Zu den weiteren Preisträgern zählen u. a. Renate Flottau, Kurt Westergaard, Roberto Saviano, Can Dündar und Erdem Gül, Deniz Yücel, Khadija Ismayilova, Roman Badanin und die ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja. Die Teilnahme an der Preisverleihung ist nur mit Einladung der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig möglich.
Weitere Informationen unter: www.leipziger-medienstiftung.de